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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Ausstellungen 2018 in der Stadtgalerie Bad Soden

Von Hundertwasser bis zur Kunst aus der Tiroler Partnerstadt

von Adolf Albus

(14.12.2017) Die Übersicht über die Ausstellungen der Stadtgalerie im Badehaus im kommenden Jahr macht Lust auf ganz verschiedene Kunstrichtungen und interessante Künstler – das Ganze in der bei Ausstellern und Besuchern seit Jahren gleichermaßen etablierten Stadtgalerie.

Das Highlight des Ausstellungsjahrs 2018 wird die Werkschau mit Arbeiten Friedensreich Hundertwassers. Er war eine der faszinierendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts – allen Bad Sodenern bereits bestens bekannt durch das berühmte Hundertwasser-Haus in der Straße Zum Quellenpark. Unbestreitbar zählt der Zivilisationskritiker zu den ganz Großen, der als Maler, Architekt, Ökologe und Philosoph leidenschaftlich für ein Leben in Harmonie mit der Natur kämpfte. Auch in seinen Bildern gestaltete er einen Gegenentwurf zu unserer naturfernen Zivilisation. Hundertwasser lebte abwechselnd in Wien, Venedig, in der Normandie und vor allem in Neuseeland, wo er auch im Jahr 2000 auf seinem Land begraben wurde. Die Ausstellung in der Stadtgalerie
im Badehaus – eine Kooperation mit der Wetzlarer Galerie am Dom – zeigt insbesondere grafische Arbeiten des Künstlers. Hundertwasser war ein Meister der Originalgrafik. Er arbeitete in verschiedenen grafischen Techniken, entwickelte neue Möglichkeiten des Kombinationsdrucks und setzte dabei neue Materialien ein. Zu
sehen sind die Arbeiten in der Stadtgalerie anlässlich seines 90. Geburtstags vom 03. November bis 25. November 2018.

Mit Wolfgang Capellari stellt im März 2018 ein Künstler aus Bad Sodens Tiroler Partnerstadt Kitzbühel aus. Er wurde 1964 dort geboren und besuchte unter anderem die Fachhochschule für angewandte Malerei in Innsbruck und die Hochschule für angewandte Kunst in Wien. In Einzel- und Gruppenausstellungen waren seine Arbeiten in vielen Museen in ganz Europa zu sehen. Die vertraute heimische Landschaft ist für den Menschen seit jeher eine der bestimmenden Quellen seiner Identität. Eine spezifische Variante davon zeigen die Bilder Capellaris. Für seine Landschaftsbilder sind die Konzentration auf die Umrisslinie, Reduktion der Flächen auf wenige Ausdruckselemente und temperierte Farbstimmungen charakteristisch.


Aus Anlass des 70. Jahrestags der Berliner Luftbrücke zeigt das Bad Sodener Stadtarchiv im September 2018 die Ausstellung: „Chewing Gum und Kurkonzerte – Nachkriegszeit und Wirtschaftswunder in Bad Soden am Taunus 1945-1965.“ Der Bevölkerungszuwachs durch Vertriebene bringt Bad Soden 1947 die Ernennung zur Stadt. Wie auch andere Taunuskommunen sind Hunger, Wohnraumnot und Entnazifizierung wesentliche Themen der Nachkriegsgeschichte. Dazu kommt die Beschlagnahme wichtiger Gebäude wie Kurhaus und Europäischer Hof durch die amerikanische Besatzung. Eine wesentliche Rolle spielt die Wiederbelebung des Kurwesens. Die Ausstellung beleuchtet den Neubau der Trinkhalle, die Anlage einen neuen Kurviertels mit zahlreichen LVA- Sanatorien und Neuem Kurpark sowie den 1958 eingeweihten Minigolfplatz, der noch heute existiert. Wer erinnert sich nicht an den Nierentisch und Gummibaum bei Oma? Das in den 1950-er Jahren in Westdeutschland einsetzende Wirtschaftswunder macht sich auch in Bad Soden bemerkbar: Städtebauliche Erweiterungen sowie die Neuansiedlung bekannter Firmen wie Rosenthal oder die Much AG, Hersteller der weltbekannten Spalt-Tablette, verleihen dem Kurort ein neues Gesicht und weisen den Weg in die Moderne.


In der Reihe „RegionalArt“ präsentiert die Frankfurter Künstlerin Margarete Zahn im Oktober 2018 unter dem Titel „Gitter und Grenzen – Innen und Außen“ ihre Arbeiten aus den Bereichen Malerei und Installationen. Seit Jahren beschäftigt sich die Künstlerin mit dem Thema „Gitter“. Diese entstehen aus der Kreuzform, die lange Zeit das Bildthema ihrer Arbeiten war. Durch Über- und Aneinanderreihung von Kreuzen entstehen Gitterstrukturen, die scheinbar hintereinander stehen und kein Durchkommen mehr zulassen. Margarete Zahn studierte Malerei
und Fotografe an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main und an der Städelschule. Seit 1987 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin.


Darüber hinaus sind im Jahr 2018 in der Stadtgalerie zu sehen: Thomas Gatzemeier (Malerei und Grafik), Carin Grudda (Bilder, Bronzen und Grafiken), Doris Brunner und Uli Mai (Malerei, Zeichnungen, Skulpturen), Kathrin Rabenort und Elvira Lantenhammer (Installationen, Malerei), Mitgliederausstellung der Sodener Kunstwerkstatt, Daniela Orben (Gemälde, Installationen), Dirk und Regina Streitenfeld (Comics, Cartoons) und Puck Steinbrecher (Malerei) mit Janusz Siewierski (Skulpturen).


Das detaillierte Programm der Stadtgalerie und auch des KunstKabinetts kann eingesehen werden auf der Homepage der Stadt Bad Soden am Taunus (www.bad-soden. de) unter Kunst & Kultur.