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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Ausstellung "Rückblicke auf das alte Griesheim im gemalten Bild"

von Ilse Romahn

(01.06.2015)  Der Maler und Grafiker Adi Helfenbein, der 1923 in Unterliederbach geboren wurde und später in Schwanheim lebte, hat viele Erinnerungen aus seiner Jugend und als Zeitzeuge an das Leben im heutigen Westen der Stadt Frankfurt. Er ist seit vielen Jahren freischaffender Maler. Mit einer im Oktober 2014 von Stadtrat Markus Frank eröffneten Bilderausstellung zu dem einstigen Leben im Stadtteil Griesheim in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts überzeugte er mit Werken, die es in dieser Art von Griesheim noch nicht gab. Sein künstlerisch einfühlsames Talent gepaart mit einzigartigem Können und seiner soliden Ausbildung durch den Besuch der Kunstgewerbeschule in Offenbach und dem sich anschließenden Studium an der Städelschule gaben ihm ein gutes Rüstzeug für die Schaffung dieser Bilder.

Vor fast 83 Jahren, am 8.10.1932, an einem Samstagnachmittag, geht das Riesenflugboot DO X auf dem Main bei Griesheim nieder. Das spektakuläre Flugmanöver wird von einer riesigen Menschenmenge erwartet, die diesen sensationellen Moment nicht verpassen will. Im Mai 1932 war die DO X von einer Weltreise zurückgekehrt, die sie über vier Erdteile geführt und 45000 Kilometer hatte zurücklegen lassen. Für mehrere Tage ankerte das Dornier-Flugboot am Griesheimer Mainufer, um der Bevölkerung Gelegenheit zur Besichtigung zu geben. Daran nahmen fast alle Frankfurter Schulen teil und auch der damals neunjährige Helfenbein mit seiner Klasse. Die Mitglieder der Lufthansabesatzung leiteten Führungen durch das Flugboot, das mit dem Komfort eines Passagierdampfers und drei Decks ausgestattet war. An Bord gab es einen Rauchsalon, eine Bar, eine elektrisch eingerichtete Küche, Waschräume und Toiletten. 23000 Liter Brennstoff konnte die DO X mitführen und hatte einen Aktionsradius von 2800 Kilometern. Sie war an den Liegetagen am Griesheimer Mainufer jeweils bis in die Abendstunden von Ruder- und Paddelbooten umschwärmt.

Über einen Zeitraum von fast zwei Jahren arbeitete der Künstler daran. Akribische Recherchen, unterstützt und begleitet von der ersten Vorsitzenden des Geschichtsverein Griesheim, Frau Uta Endreß, motivierten den Künstler diese Bilder überwiegend in Öl auf Leinwand entstehen zu lassen.


Seit Ausstellungseröffnung haben bereits viele Besucher sich durch die Werke in das frühere Leben in Griesheim zurückversetzen lassen. Nur noch bis Ende Juni 2015 ist die Ausstellung in der Hauptstelle der Volksbank Griesheim, Alte Falterstrasse 10, 65933 Frankfurt am Main, während der Banköffnungszeiten zu sehen. Für die Ausstellungsbesucher hat die Bank ein Büchlein drucken lassen. Darin finden sich neben Fotos der Helfenbeinwerke zusätzlich Erklärungen, Anekdoten und Orientierungshilfen, die mit Fotos der dargestellten Plätze und Straßen aus der heutigen Zeit des Amateurfotografen Emil Weiß angereichert sind. Ausstellungsbesuch und Büchlein sind kostenfrei.