Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 16.04.2024

Werbung
Werbung

Ausbildungsplatzangebot der hessischen Chemie-Branche erreicht neuen Höchststand

Arbeitgeber investieren in Nachwuchskräfte

von Ilse Romahn

(03.12.2018) Mit 1.610 neuen Ausbildungsplätzen in der chemischpharmazeutischen Industrie haben die Mitgliedsunternehmen des Arbeitgeberverbandes HessenChemie ihr Lehrstellenangebot im Vergleich zum Vorjahr um 92 Stellen gesteigert. Dies bestätigt die jährliche Ausbildungsplatzumfrage von HessenChemie. Zusätzlich bietet die kunststoffverarbeitende Industrie 97 neue Ausbildungsstellen an. Das gaben die Chemie-Sozialpartner beim „Runden Tisch für Ausbildungs- und Arbeitsmarktfragen“ in Wiesbaden bekannt.

Mit 1.610 neuen Ausbildungsstellen in der chemisch-pharmazeutischen Industrie liegen wir seit der Einführung des Tarifvertrags ‚Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg‘ im Jahr 2003 auf Höchststand“, berichtete Jürgen Funk, Geschäftsführer von HessenChemie. Hiervon entfielen 1.302 Stellen auf klassische Ausbildungsplätze innerhalb des dualen Systems, was eine Steigerung von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. 161 Stellen wurden als duale Studiengänge, 147 Stellen als Berufsvorbereitungs- und Eingliederungsmaßnahmen angeboten. Insgesamt konnten dank besonderer Anstrengungen der Unternehmen 95 Prozent der Ausbildungsplätze besetzt werden, was im Branchenvergleich einen sehr positiven Wert darstellt.

Die unbefristete Übernahme, die im Ausbildungstarifvertrag empfohlen wird, entwickelt sich ebenfalls positiv. So wurden insgesamt 93 Prozent der Absolventen im Jahr 2018 übernommen, wovon 59 Prozent direkt in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis einmündeten. „Langfristige Beschäftigungsperspektiven und ein gesichertes Arbeitsverhältnis sind wichtige Entscheidungsfaktoren für junge Menschen, um eine Ausbildung in der Chemie-Branche zu beginnen“, betonte Osman Ulusoy, stellvertretender Landesbezirksleiter der IG BCE Hessen-Thüringen.

Der kürzlich abgeschlossene Tarifvertrag trage mit der Erhöhung der Ausbildungsvergütung ebenfalls zur Stärkung der dualen Ausbildung in der Chemie bei. So erhalten Auszubildende in den ersten beiden Lehrjahren 9 Prozent mehr Lohn bzw. 6 Prozent in den Lehrjahren drei und vier und sind damit im Branchenvergleich führend. Funk betonte: „Die Unternehmen haben durch den diesjährigen Tarifabschluss deutlich gemacht, dass sie bereit sind, bewusst in Nachwuchskräfte zu investieren. Mit dem Abschluss setzen sie ein klares Zeichen für ein starkes Ausbildungsengagement und fördern die Attraktivität unserer Branche bei jungen Menschen.“ Die Zusatzqualifikationen und Weiterbildungsangebote der Branche leisteten darüber hinaus einen wertvollen Beitrag, um die Ausbildung in der Chemie attraktiv zu gestalten. Ein gutes Beispiel hierfür sei die im August 2018 eingeführte Wahlqualifikation „Digitalisierung und vernetzte Produktion“ für den Ausbildungsberuf des Chemikanten.