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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Augenzentrum am Bürgerhospital erweitert Leistungsspektrum

Spezialistin behandelt ab sofort Erkrankungen der Augenhöhle

von Ilse Romahn

(07.04.2017) Das Augenzentrum am Bürgerhospital Frankfurt erweitert sein Leistungsspektrum. Ab sofort behandelt dort Prof. Dr. med. Susanne Pitz in der Augenklinik von Chefarzt Prof. Dr. med. Oliver Schwenn Patienten mit Erkrankungen der Augenhöhle.

Prof. Dr. med. Susanne Pitz
Foto: Thomas X. Stoll
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Besonderer Schwerpunkt des neuen Orbitazentrums sind entzündliche Erkrankungen, die zu einem krankhaften Hervortreten der Augen aus der Augenhöhle, der Orbita, führen.

Vor ihrem Wechsel an das Bürgerhospital arbeitete Prof. Pitz über 25 Jahre an der Uniklinik Mainz – zuletzt als Leiterin des Funktionsbereichs Kinder- und Neuroophthalmologie, Schielbehandlung sowie gleichzeitig als Leiterin des dortigen Orbitazentrums. Zusätzlich nahm die gebürtige Darmstädterin als leitende Oberärztin wichtige administrative Aufgaben wahr. „Am Wechsel an das Bürgerhospital hat mich vor allem gereizt, dass ich mich hier auf ein einzelnes Spezialgebiet fokussieren und mich dadurch noch besser auf die individuellen Bedürfnisse meiner Patienten einstellen kann“, erklärt Prof. Pitz, die neben ihrer Arbeit am Krankenhaus weiterhin lehren wird – zunächst noch an der Universität Mainz. Langfristig möchte sie jedoch an die Goethe-Universität Frankfurt umhabilitieren.

In ihrer klinischen Tätigkeit wird sich die erfahrene Augenärztin neben der Diagnostik und Therapie von gut- und bösartigen Tumoren in der Augenhöhle vor allem um die Behandlung entzündlicher Erkrankungen kümmern. Die häufigste dieser Erkrankungen ist die Endokrine Orbitopathie, an der jährlich in Deutschland 20 von 100.000 Menschen erkranken. Sie betrifft circa 50 Prozent der Patienten mit einer autoimmunen Schilddrüsenerkrankung wie Morbus Basedow oder seltener Hashimoto Thyreoiditis. Vor allem Frauen um die 50 erkranken an Endokriner Orbitopathie. Die genauen Gründe hierfür sind jedoch noch nicht bekannt. Typische Symptome der Krankheit sind neben dem Hervortreten der Augäpfel Rötungen und Schwellungen von Augenlidern und Bindehaut, starkes Tränen, aber auch Trockenheit und dadurch Schädigung der Augenoberfläche sowie Schmerzen hinter den Augen oder bei Augenbewegung. Sind auch die Augenmuskeln betroffen, kommt es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit und gegebenenfalls Schielstellung der Augen, die zu Doppelbildern führt.

Je nach Schweregrad der Entzündung kann die Endokrine Orbitopathie konservativ, z.B. mit der Gabe von Kortison behandelt werden. Bei schweren Krankheitsverläufen muss jedoch eine sogenannte Entlastungsoperation vorgenommen werden, bei der entzündetes und dadurch angeschwollenes Fettgewebe oder Knochenteile, die nicht für die Statik des Schädels relevant sind, entfernt werden. Dadurch wird in der Augenhöhle wieder Raum für das Auge geschaffen. Die Entlastungsoperation erfolgt über einen minimalinvasiven Schnitt in der Bindehaut des Auges, so dass keine sichtbaren Narben zurückbleiben.

www.buergerhospital-ffm.de/orbitazentrum