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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Artenvielfalt statt Eukalyptus-Plantagen

MdEP Martin Häusling zum Tag des Waldes

von Norbert Dörholt

(23.03.2018) Europa darf die Entwaldung der südamerikanischen Regen- und auch der Trockenwälder nicht durch eine unbedachte Energie- und Handelspolitik schleichend unterstützen, warnt das Wiesbadener Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP)Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europaparlament und Mitglied im EU-Umweltausschuss.

Zum Tag des Waldes am 21.März 2018sagte Häusling: „Nachdem bereits große Teile des brasilianischen Cerrados, ein großes Trockenwaldgebiet im Norden des Landes, für die Soja-Produktion gerodet wurden, droht nun der nächste Schlag. Denn die partielle Aufforstung mit schnell wachsenden Eukalyptus-Bäumen kann das ehedem bestehende, ungewöhnlich artenreiche Ökosystem, dass ein Viertel Brasiliens bedeckt, nicht zurückholen. Die Biodiversität ist dezimiert, der Wasserhaushalt ruiniert, die Bewohner vertrieben.Denn dabei handelt es sich um Monokulturen, in denen nur wenige Arten vorkommen.“

Das Holz aus dem Cerrado und anderen ebenfalls einst ökologisch einmaligen Gebieten Südamerikas solle, so Häusling weiter, unter anderem zur Pelletproduktion sowie als Grundlage zur Zellstoff- und Papierherstelllung verwendet werden - und landee am Ende auch in Europa. Deshalb habe Europa eine Mitverantwortung, wenn es zulasse, dass solche Rohstoffe aus schnellwüchsigen Plantagen über den Atlantik verschifft würden.

„Aber auch hier in Europa selbst“, so Häusling, „muss die Europäische Union darauf achten, dass nicht weiterhin auf Eukalyptusplantagen gesetzt wird wie beispielsweise in Portugal, sondern dass auch hier die Waldwirtschaft in eine naturnahes System umgebaut wird.“

(Mehr Informationen: Bericht Brasilienreise von M.Häusling im Nov.2017: Soja und Eukalyptus statt Artenvielfalt - Brasilien opfert seine Savannen der Agrarindustrie)