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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Arbeitnehmer melden sich häufiger krank

von Ilse Romahn

(07.08.2017) Rückenleiden, Erkältungen und psychische Erkrankungen verursachen mehr als jeden zweiten Fehltag

Im ersten Halbjahr 2017 meldeten sich hessische Arbeitnehmer häufiger krank als im Vorjahr: Der Krankenstand stieg leicht um 0,1 Prozent auf 4,6 Prozent, so das Ergebnis einer aktuellen Analyse der DAK-Gesundheit. Gegenüber dem 1. Halbjahr 2016 stieg die Zahl der Berufstätigen ohne Krankmeldung auf 61,7 Prozent (Vorjahr 61,3 Prozent). Mehr als jeder Dritte (38,3 Prozent) war mindestens einmal krankgeschrieben. Den größten Anteil am Krankenstand haben Rückenleiden, Erkältungen und psychische Erkrankungen. Mehr als die Hälfte aller Fehltage ging auf das Konto einer dieser drei Krankheitsarten (56 Prozent).

„Rückenleiden und Co. stehen an erster Stelle der Hessen-Fehltage-Statistik. Jeder fünfte Fehltag wird durch sie begründet“, kommentiert Sötkin Geitner, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit Hessen die Entwicklung. Bei Männern machen Muskel-Skelett-Erkrankungen einen größeren Anteil am Krankenstand aus als bei Frauen (23,9 vs. 18,9 Prozent). Auf dem zweiten Platz folgen Atemwegserkrankungen wie Bronchitis. Ihr Anteil am Gesamtkrankenstand betrug 19,2 Prozent. Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände belegten mit einem Anteil am Gesamtkrankenstand von 15,2 Prozent (1. Halbjahr 2016: 14,6 Prozent) den dritten Rang. Trotz Steigerung liegt der Anteil der psychischen Erkrankungen am Krankenstand in Hessen unter dem Bundesdurchschnitt (15,6 Prozent). Frauen wurden häufiger als Männer mit einer solchen Diagnose krankgeschrieben. Die Betroffenen fielen besonders lange aus: Im Schnitt waren es 34,8 Tage.

Die Auswertung zeigt: Berufstätige Frauen in Hessen waren insgesamt häufiger krankgeschrieben als ihre männlichen Kollegen. Mit 4,6 Prozent liegt ihr Krankenstand über dem der Männer (4,4 Prozent). Mit 805 Fehltagen je 100 Versicherte stiegen die Ausfallzeiten bei Männer im Vergleich zum 1. Halbjahr 2016 um 18 Tage deutlich an.

Für die aktuelle Krankenstands-Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von rund 290000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Hessen für das erste Halbjahr 2017 aus. www.dak.de/bgm