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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Abstimmen beim Fahrradklimatest!

von Adolf Albus

(19.10.2018) In welchen Kommunen Radfahrer gerne und nicht so gerne unterwegs sind, das erhebt der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) alle zwei Jahre: Die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit findet 2018 zum achten Mal statt.

2016 haben 120.000 Menschen mitgemacht und die Situation für Radfahrer in 539 Städten bewertet. Kriftel rangierte 2016 in Hessen - in der Stadtgrößenklasse „unter 50.000 Einwohner“ – auf einem sensationellen dritten Platz! „Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis“, freut sich Franz Jirasek, Erster Beigeordneter der Gemeinde Kriftel. „Wäre toll, wenn wir das 2018 noch toppen könnten!“

Noch bis zum 30. November können Radfahrende in Deutschland nun wieder das Fahrradklima ihrer Heimatstadt/-gemeinde online bewerten und Noten von 1 bis 6 vergeben. Der ADFC-Fahrradklima-Test 2018 beschäftigt sich erstmals genauer mit dem Thema Familien und Kinder.

 

Jirasek: Fahrradfreundlichkeit hebt Image der Gemeinde

Für Franz Jirasek ist das bisher gute Abschneiden Kriftels eine Konsequenz langjähriger Bemühungen: „Die Wünsche und Sorgen der Fahrradfahrer werden von uns ernstgenommen. Seit über zehn Jahren treffen wir uns regelmäßig mit Vertretern der ADFC-Ortsgruppe Hofheim, Eppstein, Kriftel. Wir wollen die Radfahrer unterstützen und sind froh, dass uns der ADFC berät.“ Holger Küst, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe, bestätigt: „In Kriftel werden die Bedürfnisse der Radfahrer anerkannt. Die Zusammenarbeit ist konstruktiv.“

Ein Ergebnis dieser Treffen ist unter anderem ein Beschilderungskonzept, bereits vor zehn Jahren speziell für die Gemeinde Kriftel entwickelt, das in das Radverkehrsnetz des Main-Taunus-Kreises eingebunden wurde. Die Beschilderung soll dazu motivieren, bei kürzeren Wegen vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen und die Umwelt zu schonen. Ins Rathaus kommen mehrere Mitarbeiter regelmäßig mit dem Rad.

Zehn abschließbare Fahrradboxen wurden am Bahnhof Süd installiert, Bordsteine an markanten Punkten auf Wunsch der ADFC-Vertreter abgesenkt. Zwei Brücken über den Schwarzbach wurden mit einem rutschhemmenden Belag versehen und auch der Wunsch der Radfahrer, die Durchlässigkeit von Sackgassen und Einbahnstraßen für Radfahrer zu verbessern, wurde bereits 2016 im sogenannten Dichterviertel angegangen und in einigen Straßen umgesetzt.

 

„Fahrradstraßen“ geplant

Die Gemeinde beabsichtigt, in Zukunft die „Wiesbadener Straße“ als „Fahrradstraße“ nach der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) auszuweisen, welche für den Kfz-Verkehr freigegeben werden soll. In der Fahrradstraße gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von maximal 30 Stundenkilometern. Außerdem soll die Treppenanlage am Schwarzbachuferweg (Hattersheimer Weg) im Bereich des Anschlusses an die Kapellenstraße barrierefrei umgebaut werden. So besteht die Möglichkeit für Freizeitradler oder Familien, den Hattersheimer Weg ab der Kapellenstraße in Richtung Hattersheim am Main zu nutzen. Weitere Überlegungen sehen vor, auch die Parkstraße ab der Kreuzung Kapellenstraße als Fahrradstraße bis zum Beginn der Parkplätze vor der Schwarzbachhalle zu führen.

 

Image der Gemeinde wächst

Kriftel, so Jirasek, sei eine flächenmäßig kleine Gemeinde, in der es sich anbiete, das Auto stehenzulassen und mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren. „Das entlastet die Gemeinde von Lärm, verstopften Straßen und entspannt die Parksituation.“ Der Alltags- und Ausflugsverkehr mit dem Fahrrad in Kriftel sei beträchtlich, bedingt auch durch die reizvolle Lage der Gemeinde zwischen Main und Taunus. „Fahrradfreundlichkeit hebt das Image der Gemeinde und macht sie zudem auch als Wirtschaftsstandort interessant“, so Jirasek.

Wer beim Fahrradklimatest mitmachen möchte: Einfach einloggen unter https://www.fahrradklima-test.de und Meinung abgeben!