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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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7 Gründe, warum die Apotheke vor Ort unverzichtbar ist

von Ilse Romahn

(18.09.2017) „Es gibt tausend Krankheiten, aber nur eine Gesundheit“ brachte es bereits der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer auf den Punkt. Dass die eigene Gesundheit bei den Deutschen an erster Stelle steht, zeigt eine neue Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Die Apotheke vor Ort bietet persönliche Beratung - und das an 365 Tagen im Jahr.
Foto: ABDA
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Auch bei der Arzneimittelversorgung sollte der eigene Gesundheitsschutz im Vordergrund stehen. Denn: „Medikamente sind keine beliebigen Waren. Gerade hier spielen Qualität, Sicherheit und die fachkundige Beratung eine bedeutende Rolle“, betont Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen.

Der Apotheker sorgt für eine sichere und hochwertige Medikation und ist an 365 Tagen im Einsatz: Es gibt mindestens sieben gute Gründe, die für die Apotheke vor Ort sprechen.

1. Know-how „pro Gesundheit“
Viele Arzneien werden nicht einfach mit Wasser geschluckt, ihre Anwendung ist komplexer und damit beratungsbedürftig. Soll die Therapie erfolgreich sein, ist die richtige Anwendung von Tabletten & Co. entscheidend. Von einfachen Erkältungskrankheiten über die Versorgung chronisch Kranker bis hin zur Palliativpharmazie: Als Arzneimittelfachmann berät der Apotheker seine Patienten in ihrer ganz persönlichen Lebenslage, verdeutlicht Zusammenhänge und gibt wichtige Einnahmehinweise. In Hessen stehen der Bevölkerung rund 1500 Apotheken wohnortnah und flächendeckend mit ihrem Know-how verlässlich zur Seite.

2. Therapietreue ist richtungsweisend
Etwa ein Viertel aller verordneten Medikamente wird nicht oder nicht so wie vorgesehen eingenommen. Auch ist nicht allen Patienten klar, warum er welche Arznei verordnet bekommen hat. Wird aber die Therapie nicht richtig eingehalten, hat das Folgen für den Patienten: Der Gesundheitszustand verschlechtert sich, Folgekrankheiten können entstehen. Der Apotheker kann dem Patienten die Notwendigkeit der Medikamenteneinnahme erklären. Durch seine konstante Begleitung wird nicht nur die Therapietreue erhöht, auch Doppelverordnungen können besser entdeckt und diesen entgegengesteuert werden. Und: Die auf jährlich mehrere Milliarden Euro geschätzten Kosten durch mangelnde Therapietreue, etwa durch Krankenhauseinweisungen, können eingedämmt werden.

3. Herausforderung Polymedikation
Ein Fünftel der Generation „70 plus“ nimmt fünf und mehr Medikamente ein, mit wachsender Tendenz. Nimmt ein Patient fünf Präparate ein, beträgt die Wahrscheinlichkeit von Wechselwirkungen 38 Prozent, bei sieben oder mehr Medikamenten steigt sie auf 82 Prozent. Der Apotheker trägt mit seiner Arzneimittelexpertise signifikant dazu bei, Wechselwirkungen zu erkennen und zu eliminieren.

4. Qualität im Fokus
Treffen die Medikamente aus dem Großhandel in der Apotheke ein, werden sie zunächst einer eingehenden Qualitätsprüfung unterzogen, so dass nur mängelfreie Medikamente an den Patienten abgegeben werden. Zusätzlich ist jede Apotheke im Bundesgebiet verpflichtet, täglich stichprobenartig ein Medikament auf Verpackungs- und Deklarationsfehler, galenische Mängel oder mechanische Defekte zu prüfen. Das summiert sich auf 6,5 Millionen Packungen geprüfte Packungen pro Jahr. Werden Mängel entdeckt, geht eine Meldung an die zuständigen Behörden. Notfalls wird das Medikament binnen weniger Stunden deutschlandweit vom Markt genommen. Im vergangenen Jahr gaben die hessischen Apotheken 592 Berichte zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen sowie Qualitätsmängeln von Medikamenten an die Behörden.

5. Individuell – von der Beratung bis zur Rezeptur
100.000 verschiedene Medikamente sind in Deutschland zugelassen, rund die Hälfte ist verschreibungspflichtig. Dennoch gibt es nicht immer ein passendes, industriell hergestelltes Fertigarzneimittel. Dann wird in Apotheke von dem hochspezialisierten Fachpersonals eine Individualrezeptur anfertigt. Qualität steht auch hier immer an erster Stelle: von der Auswahl der hochwertigen Rohstoffe über die eingehende Prüfung aller Substanzen bis hin zur fachmännischen Herstellung und der hygienischen Verpackung. 2016 stellten die öffentlichen Apotheken in Hessen 423.677 Individualrezepturen zu Lasten der Krankenkassen her.

6. „24/7“ – niedrigschwellige Beratung rund um die Uhr
Ob an Heiligabend, des Nachts oder am Wochenende: Ein Notdienstplan gewährleistet, dass an 365 Tagen und rund um die Uhr eine öffentliche Apotheke in zumutbarer Entfernung dienstbereit ist. Patienten können im Netz über den Notdienstfinder recherchieren, welche Apotheke Notdienst versieht oder die Informationen telefonisch abfragen (0800 / 00 22 833, kostenfrei aus dem Festnetz, oder unter der Telefonnummer 22 8 33, Handy max. 69 ct./min.).

7. Vertrauensberuf Apotheker
90 Prozent aller Bundesbürger bescheinigen den Apothekern eine hohe Vertrauenswürdigkeit, davon verlassen sich 88 Prozent auf eine Stammapotheke. Entscheidend für das Zutrauen sind die hohe und gesicherte Qualität der abgegebenen Arzneien, die wohnortnahe und schnelle Versorgung mit Medikamenten sowie die kompetente und vertrauensvolle Beratung. Im Apothekenalltag sind der Arzneimittelfachmann und sein hochqualifiziertes Apothekenpersonal mit ihrem Fachwissen immer für den Patienten da.

 

Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 5950 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.