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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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69 Bäume in Kriftel durch die Trockenheit stark geschwächt

von Adolf Albus

(09.08.2019) Einmal im Jahr werden in Kriftel alle im Baumkataster erfassten 3265 Bäume durch ein Sachverständigenbüro untersucht. Ein Jahr findet die Kontrolle im unbelaubten, das nächste im belaubten Zustand statt, wie jetzt im Juli und August 2019.

Dabei wurde festgestellt, dass viele Bäume bereits abgestorben sind oder sehr viel Totholz aufweisen. „In diesem Jahr ist die Anzahl besonders hoch. Die nötigen Baumpflegearbeiten übersteigen bei weitem den Aufwand der letzten Jahre“, bedauert der Erste Beigeordnete Franz Jirasek. Zurückzuführen ist dies auf den heißen und extrem trockenen Sommer 2018 und auch den aktuellen Sommer 2019.

„Die extremen Wetterbedingungen haben vielen Bäumen schwer zugesetzt und diese stark geschwächt, sodass das sie sich oft gegen Schädlinge und Pilze nicht mehr wehren können und absterben“, so Jirasek. Zum ersten Mal ist dieses Jahr auch die sogenannte Rußrindenkrankheit in Kriftel aufgetreten. Diese Pilzerkrankung befällt insbesondere Ahornbäume und führt zu deren Absterben. Die extreme Trockenheit begünstigt zudem eine Nährstoffunterversorgung insbesondere bei jungen und geschwächten Bäumen, wodurch diese viel Totholz bilden oder sogar komplett vertrocknen. Das Totholz muss entfernt werden, um den Verkehr oder auch Besucher von öffentlichen Parks und Spielplätzen nicht zu gefährden.

Unternehmen fast alle ausgebucht

Die Einteilung der kontrollierten Bäume erfolgt nach Kategorien (1-5), die sich nach der Dringlichkeit der notwendigen Maßnahmen richten und die Zeiträume der durchzuführenden Arbeiten festlegen. Von den insgesamt 3265 geprüften Bäumen hat der Baumsachverständige insgesamt 69 Bäume der Kategorie 1 festgestellt. Laut Kontrollbuch müssen die festgelegten Maßnahmen wie Fällung oder das Entfernen von Totholz innerhalb von 14 Tagen durchgeführt werden. „Bei einigen betroffenen Gebieten handelt es sich um sensible und stark frequentierte Bereiche, wie das Parkbad, Beachvolleyballanlage oder einige Spielplätze“, so Jirasek. In der Kürze der Zeit war es gar nicht einfach, ein Unternehmen zu finden, da die meisten bis September ausgebucht waren.

Allein im Freizeitpark wurden jetzt bereits acht Bäume gefällt, alles Ahorne verschiedener Art. Im Parkbad werden es bis Ende der Woche ebenfalls acht gefällte Bäume sein. Hier waren Birken und Ahornbäume betroffen. Die Kosten für die Sofortmaßnahmen: 12.000 Euro.

Jirasek: „Da die Hauptbaumkontrolle noch nicht abgeschlossen ist, ist mit weiteren baumpflegerischen Maßnahmen zu rechnen.“ In Zukunft werde es Aufgabe der Gemeinde sein, ein Konzept für zukünftige Neuanpflanzungen zu erstellen. Hier muss überlegt werden, welche Bäume sich besser auf die veränderten klimatischen Verhältnisse einstellen können.