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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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48 Stunden in Lissabon

Sightseeing auf Schienen, lebendige Geschichte und pulsierendes Nachtleben

von Ilse Romahn

(13.11.2017) Lissabon ist gerade auch im Herbst ein lohnendes Ziel für einen Kurztrip. Als eine der sonnenreichsten Hauptstädte Europas und mit ganzjährig milden Temperaturen bietet die vielseitige Tejo-Metropole die besten Möglichkeiten, dem grauen Alltag für ein Wochenende zu entfliehen.

Baixa/Lissabon
Foto: Turismo de Lisboa
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Die abwechslungsreiche Mischung aus Geschichte und Moderne, Kultur und Kulinarik, ruhiger Natur und einem pulsierenden Nachtleben sorgt für einen unvergesslichen Aufenthalt.

Tag 1: Sightseeing-Fahrt, Shopping und kühle Drinks über den Dächern der Metropole
Ganz entspannt beginnt die Erkundung der Stadt bei einer Fahrt mit der nostalgischen „Tram 28“ – die bequemste und außergewöhnlichste Art Lissabon zu erkunden, denn die Straßenbahn durchquert die Stadt durch enge Gassen von Ost nach West. Um einen guten Sitzplatz zu ergattern, empfiehlt es sich im Viertel Prazeres einzusteigen. Entlang der Strecke locken viele Attraktionen und sehenswerte Orte, wie die älteste Kirche Lissabons, die Cathedral Sé Patriarcal oder das Viertel Alfama mit dem Castelo de São Jorge. Ein ständiges Ein- und Aussteigen ist daher empfehlenswert.

Für einen anschließenden Bummel durch traditionelle Geschäfte und Lissaboner Spezialitätenlädchen ist das Altstadtviertel Baixa der ideale Ausgangspunkt. An seinem südlichen Ende befindet sich der Platz Praça do Comércio mit dem Arco da Rua Augusta, einem begehbaren Triumphbogen. Von der Plattform aus genießen Besucher einen umfassenden Blick auf die Altstadt und den Fluss Tejo. Wen zwischendurch der Hunger überkommt, sollte in eine der vielen Tascas in der Altstadt einkehren. Hier wird traditionell portugiesische Küche serviert.

Einen Überblick über die Tejo-Metropole verschaffen sich Besucher am besten von dem Triumphbogen Arco da Rua Augusta aus, der am südlichen Ende der Baixa den Platz Praça do Comércio mit der Einkaufsstraße Rua Augusta verbindet. Mitten im geschäftigen Treiben genießen Touristen wie Einheimische auf dem Bogen einen Moment der Ruhe und können den Blick über den Praça do Comércio, die Altstadt Baixa, die Kathedrale sowie die Burg Castelo de São Jorge und den Fluss Tejo schweifen lassen. Der Arco da Rua Augusta ist täglich von neun bis 19 Uhr geöffnet und die begehbare Aussichtsplattform ist bequem über einen Aufzug im Inneren zu erreichen. Zum Abschuss können Besucher im Ausgehviertel Bairro Alto mit seinen schmalen Gässchen können Besucher in den unzählige Bars, Cafés und Kneipen die Nacht zum Tag machen. Wer bei einem Cocktail auf die Aussicht nicht verzichten möchte, erhält auf den Dachterrassen-Bars neben kühlen Drinks auch einen Panoramablick auf Lissabon.

Tag 2: UNESCO-Weltkulturerbe in Belém, Haute Cuisine auf dem Markt und melancholischer Fado
Am nächsten Tag erreichen Urlauber mit der Straßenbahnlinie 15 Belém. Mit seinen Denkmälern und historischen Plätzen zählt das Viertel zu den beliebtesten Orten in Lissabon. Der Turm „Torre de Belém“ ist eines der bekanntesten Wahrzeichens der Stadt und Schutzsymbol der Seefahrer. Wer die Wendeltreppe im Inneren des Turmes bezwingt, wird mit einem herrlichen Ausblick auf die umliegenden Sehenswürdigkeiten, den Fluss und die Brücke „25 de Abril“ belohnt. Rund einen Kilometer entfernt, liegt das Kloster „Mosteiro dos Jerónimos“, in dem bis 1834 der Orden des Heiligen Jerónimo wohnte. Das wohl bedeutendste erhaltene Bauwerk im Manuelinischen Stil zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Nicht verpassen sollten Besucher außerdem die Konditorei Confeitaria de Belém und hier zu einem Galão (portugiesischer Kaffee) oder einem starken bica (portugiesischer Espresso) ein Pastéis de Belém – Lissabons berühmtestes Cremetörtchen – probieren. Für Kunst-, Architektur- und Technologieinteressierte lohnt ein Besuch im MAAT, Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia, direkt am Fluss Tejo. Die Kunsthalle besitzt vier Ausstellungsräume und ist mit seinen reflektierenden Fliesen auch äußerlich ein Hingucker zwischen Ozean und Altstadt.

Anschließend geht es weiter mit der legendären Straßenbahnlinie 28. Im eher untouristischen Stadtteil Campo de Ourique ist die gleichnamige historische Markthalle ein Muss für alle Hungrigen und Kulinarikbegeisterten. Neben den traditionellen Ständen mit Fleisch, frischem Fisch, Gemüse, Obst und Blumen wurden hier auch zahlreiche Gastronomiebetriebe rund um einen kleinen zentralen Platz angesiedelt, die frische und köstliche Speisen anbieten. Zur Auswahl stehen diverse Petiscos (portugiesischen Tapas), gegrilltes Fleisch, Käse- und Schinkenspezialitäten sowie Meeresfrüchte und vieles mehr.
Interessierte an der Lissaboner Geschichte, sollten dann das „Lisboa Story Centre“ am Praça do Comércio besichtigen. Die interaktive Ausstellung nimmt Besucher mit auf eine virtuelle Reise in die Vergangenheit Lissabons – von der Entstehung bis zur Gegenwart. Hautnah können sie das große Erdbeben von 1755 miterleben und sehen, wie sich die Stadt seither verändert hat.

Der letzte Abend klingt schließlich in einem der zahlreichen Fado-Lokale aus, die sich vor allem in dem Alfama-Viertel, der Altstadt Lissabons, befinden. Urlauber lauschen hier den melancholischen Klängen der traditionellen Musik, die 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Alternativ genießen sie bei Sonnenuntergang den Blick auf die Stadt von einem der vielen Aussichtspunkte, wie beispielsweise dem Miradouro da Graça und probieren den typischen selbstgemachten Kirsch-Likör Ginjinha, den es an vielen kleinen Kiosken im Rossio zu kaufen gibt.  

www.visitlisboa.com/de