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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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150 Jahre Pfarrkirche St. Vitus in Kriftel

Sanierung vor der Jubiläumsfeier im nächsten Jahr

von Adolf Albus

(19.05.2017) Im nächsten Jahr besteht die Katholische Pfarrkirche St. Vitus in Kriftel 150 Jahre. Horst Kaiser, Erster Vorsitzender des Förderverein St. Vitus Kriftel, äußerte dazu jetzt in der Mitgliederversammlung, dieses Jubiläum im Rahmen eines Festgottesdienstes zu feiern.

Zuvor wird im Innenraum der Pfarrkirche eine Sanierung mit Innenanstrich erfolgen. Dazu wird der Förderverein einen „größeren Betrag“ aufbringen. Das Bistum in Limburg ist über das Kirchenjubiläum informiert. Kaiser rechnet aber nur mit einem „kleineren Teil“ von Unterstützung seitens des Bistums für die Sanierung.

Fragen um Gemeinde-Fusionen

In die Vorfreude über das Kirchenjubiläum 2018 mischte sich aber auch Ernst. Der Erste Vorsitzende wie auch Mitglieder sprachen beim Tagesordnungspunkt „Sonstiges“ über die anstehende Fusion im Pastoralen Raum, die zum 1. Januar 2018 erfolgen soll. Zu dem Datum fusionieren die drei Katholischen Kirchengemeinden Hofheim, Marxheim und Kriftel zu einer Kirchengemeinde. Voraussichtlich kommt Eppstein ebenfalls hinzu.

Es soll ein echter Zusammenschluss und kein „Schlucken“ der kleineren von einer größeren Pfarrei werden. Hierzu ist der „Gemeindebrief“ der Pfarreien St. Peter und Paul/Hofheim, St. Georg und Bonifatius/Marxheim und St. Vitus/Kriftel vom April 2017 aufschlussreich. In ihm wird im Kapitel „Blick über den Kirchturm – Ab Januar 2018 eine Pfarrei“ von Autor Stefan Hauck auch über Einzelheiten berichtet: Danach werden rechtlich die drei Pfarreien zum 31. Dezember 2017 aufgelöst und die Kirchenbücher geschlossen. Tags drauf, ab 1. Januar 2018, wird die neue Pfarrei  (Name noch offen) entstehen: Pfarrkirche ist dann St. Peter und Paul in Hofheim. An sie sind Dienstsitz des Pfarrers und das zentrale Pfarrbüro gebunden. Weitere Dienstsitze wird es in St. Laurentius, St. Vitus und St. Georg, Kontaktstellen in St. Margareta und St. Bonifatius geben.

 „Nüchtern“ auf klarem Kurs

Wenn die Pfarrkirche zur Ortskirche wird, wie steht es dann um einen Zuschuss seitens des Bistums bei einer Kirchenrenovierung? Kaiser riet in dem Fall zu „nüchterner“ Beurteilung; dass dafür dann wohl „weniger Geld“ fließen würde. Noch ist St. Vitus aber Pfarrkirche und eine Innenraumsanierung steht an.

Auch das Pfarrhaus der Katholischen Kirchengemeinde wurde angesprochen. Wird es zu halten sein? Eine Renovierung bis Modernisierung stünde ebenfalls an. Falls das Bistum auf Veräußerung dränge, könnte das Pfarrgemeindebüro in die „Familien-Oase“ umziehen? Diese Fragen standen im Raum.

Kaiser machte auf die Problematik der Kirche in der BRD aufmerksam: „Weniger Pfarrer, weniger Mitglieder und noch weniger Gottesdienstbesucher: Neue Strukturen stehen an.“ Es gehe auch um ein „Gesundschrumpfen“, einhergehend mit einer Pfarrei neuen Typs mit mehr Zusammenarbeit und mehr Gemeinsamkeiten. Auch im Bereich Seelsorge müsse mehr getan werden. „Wir müssen das Neue so angenehm wie möglich für uns gestalten“, so sein Fazit. Auf die Klage, wie sie auch jetzt in der Feier des Reformationsjubiläums aufkommt, dass die Bürokratie zu viel Arbeitsaufwand erfordere, erwiderte der Erste Vorsitzende, dass die Verwaltung auf Fachleute übertragen werden sollte.

Kaiser: Kirchliches Leben bleibt in Kriftel erhalten

Nach Kaiser wird die Pfarrei neuen Typs nur einen gewählten Gemeinderat haben - mit Mitgliedern aus Hofheim, Marxheim und Kriftel. Ortsausschüsse werden gebildet, aber Personen nicht hinein gewählt, sondern gebeten werden. Natürlich bestünden jetzt noch Fragen. Es werde Fusionsverträge geben. Geben und Nehmen? Insgesamt ist Kaiser für Kirchengemeinde und Förderverein optimistisch: „Das kirchliche Leben in unserer Pfarrgemeinde wird auch zukünftig unverändert fortgeführt!“

Ach darüber ist Kaiser informiert: „Die finanziellen Mittel des Fördervereins St. Vitus werden als zweckgebundene Gelder auch zukünftig nur für Kostenübernahmen im Rahmen der Kirchengemeinde St. Vitus Verwendung finden“. In dem Zusammenhang dankte Kaiser allen Mitgliedern für ihre eingezahlten Beiträge 2016 und auch den Spendern, die aufgrund „Runder Geburtstage“ in dem Jahr besonders großzügig gespendet hatten.

Förderverein bleibt wichtig

Kaiser berichtete über die Mitgliederentwicklung des Vereins, Einnahmen und Ausgaben. Fast 50 neue Ministranten-Talare seien 2016 angeschafft worden. Ebenso neue Chorhemden. Auch für die Kirche und Gemeindehaus seien Anschaffungen getätigt worden. Schatzmeister Matthias Jakobi ergänzte Kaisers Ausführungen mit Details. Kaiser stellte auch klar, dass der Förderverein trotz hoher Kirchensteuereinnahmen wichtig bleibe: „Die Zuwendungen an einzelne Pfarreien werden seitens des Bistums nicht höher.“