Letzte Aktualisierung: 17.04.2024
100 Jahre Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt
Buchveröffentlichung von Sabine Börchers und Festakt im Römer
von Ilse Romahn
(10.04.2017) Seit nunmehr 100 Jahren gibt es in Frankfurt das städtische Gesundheitsamt. Dieses besondere Jubiläum wurde mit einem Festakt im Kaisersaal des Frankfurter Römer gebührend gefeiert. Willkommen geheißen wurden die Festgäste vom Gesundheitsdezernent Stefan Majer.
In seinem Kurzvortrag sprach Dr. Thomas Bauer vom Institut für Stadtgeschichte über „Eine schwere Geburt – Die Gründung des Gesundheitsamtes 1917“. Die Festrede hielt Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, der Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes – Gesamtverband e. V. über „Ein Amt für Gesundheit? – Zukunftsfragen“. Abschließend sprach Prof. Dr. Dr. René Gottschalk, der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes. Musikalisch eingerahmt wurde der stilvolle Festakt vom Eliot Quartett mit Michael Preuß, Alexander Sachs, Maryana Osipova und Dmitry Khakhalin.
Zu den Ehrengästen zählte Sabine Börchers, die Autorin des Buchs „Gesundheitsamt. Aufklärung – Vorsorge – Schutz – 100 Jahre Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt“. Frau Börchers erhielt für ihr gelungenes Werk langanhaltenden Applaus.
„Gesundheitsamt. Aufklärung Vorsorge Schutz. 100 Jahre Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt“
Im hervorragend gestalteten und vielgelobten Werk von Sabine Börchers ist bereits von den Anfängen des Gesundheitswesens in Frankfurt zu erfahren, so z. B. von der Verpflichtung des ersten Stadtarztes in Frankfurt am 25. Juli 1381. Die Chronik umfasst wahre Meilensteine, die schon Jahrhunderte vor der offiziellen Gründung des Gesundheitsamtes am 1. April 1917 gesetzt wurden. An diesem Tag stellte die Stadt Frankfurt zwei weitere Stadtärzte ein und nannte die Dienststelle aller Stadtärzte „Stadtgesundheits-Amt“.
Aufsehen erregende Krankheitsgeschichten reichen von der Pestepidemie (1667) über Tuberkulose, Diphterie/Scharlach, Schluckimpfung gegen Kinderlähmung, Rauschgift/Drogen bis zu Aids und Schweinegrippe.
Ausführlich beschrieben wird auch das schlimme Kapitel der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik (Erb- und Rassenpflege, Zwangssterilisation und „Vernichtung unwerten Lebens“)
Heute ist das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt eines der größten des Landes. Bei mehr als 700000 Einwohnern und Besuchern aus aller Welt sind die Aufgaben rund um die Gesundheit der Bürger vielfältig. Sie reichen von Einschulungsuntersuchungen oder Humanitären Sprechstunden bis zur Hygieneüberwachung.
Über das „Gesundheitsamt morgen“ spricht die Autorin mit Prof. Dr. Dr. René Gottschalk, dem Leiter des Gesundheitsamtes, und seiner Stellvertreterin Prof. Dr. Ursel Heudorf im letzten Kapitel dieses herausragenden Buchs.