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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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‚World Restart a Heart‘

Jeder auf der Welt kann ein Leben retten, auch im Rhein-Main-Gebiet

von Ilse Romahn

(17.09.2019) Anlässlich der „Woche der Wiederbelebung“ von Dienstag, 17. bis Montag, 23. September, lädt die BG Unfallklinik gemeinsam mit der Feuerwehr am Samstag, 21. September, zu einem Aktionstag am Paulsplatz in Frankfurt ein.

Unter der Devise „Restart a Heart – Tag der Wiederbelebung“, sollen sich Laien bewusst machen, dass sie Hilfe leisten können, durch die sich die Überlebenschancen Betroffener verdoppeln bis verdreifachen.

„Es lohnt sich, seine Fähigkeiten aufzufrischen, denn Reanimation ist einfacher als viele glauben. Jeder kann es“, erläutert Rolf Teßmann, Chefarzt der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie an der BG Unfallklinik Frankfurt.

Interessierte erwartet von 10 bis 16 Uhr ein Reanimations-Schnupperkurs, bei dem sie an Übungspuppen die Wiederbelebung trainieren können, um sich im Ernstfall sicher zu fühlen und richtig zu handeln. Jeder Teilnehmer erhält eine Beatmungs-Taschenmaske fürs Auto und darf anschließend am Glücksrad drehen. Dabei gibt es unter anderem einige Modelle des Rettungshubschraubers EC 135 mit Fernsteuerung zu gewinnen. Die Feuerwehr Frankfurt wird mit einem Rettungswagen vor Ort sein und sich ebenfalls an dem Reanimations-Schnupperkurs beteiligen. Informationen rund um die Wiederbelebung und Taschenkarten die im Notfall als Anleitung dienen, liegen für jeden Besucher aus.

Zu dem Reanimationstraining für Jung und Alt sind auch Familien herzlich eingeladen. Denn die meisten Fälle von plötzlichem Herzstillstand ereignen sich zu Hause und im Freundeskreis. „Dazu muss man wissen, dass jedes Jahr mindestens 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses erleiden“, erläutert Teßmann. Ihre Überlebenschance hängt an wenigen Minuten. Denn das Gehirn beginnt bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand bereits nach nur 3 bis 5 Minuten ohne Blutfluss unwiederbringlich zu sterben. Das ist ein wichtiges Zeitfenster, in dem man mit einer sofortigen Herzdruckmassage Leben retten kann, zumal der Rettungsdienst im Durchschnitt acht Minuten oder länger bis zum Eintreffen braucht.

Hintergrundinformationen
Der Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses gehört zu den häufigsten Todesursachen in den sogenannten zivilisierten Ländern. Allein in den USA und Europa sterben jährlich mehr als 700.000 Menschen, oftmals weil sie nicht rechtzeitig wiederbelebt werden. Wiederbelebung durch Laien vor Eintreffen des Rettungsdiensts verdreifacht die Überlebenschancen. Die Ausbildung von Laien in der Wiederbelebung ist somit effektiver als jede andere therapeutische Maßnahme bei beispielsweise nach Herz-Kreislauf-Stillstand.

Das Motto der „Woche der Wiederbelebung" ist auch 2019 wieder „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation" und ist eine Initiative des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie der Stiftung Deutsche Anästhesiologie. (ffm)