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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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‚Venezuela im Film - Qué chévere‘ präsentiert: Diego Rísquez – Eine Retrospektive

von Ilse Romahn

(13.11.2018) Am 13. Januar dieses Jahres ist der venezolanische Regisseur Diego Rísquez in Caracas verstorben. Bereits 1992 liefen Filme von ihm im Filmforum, im Jahr 2013 war er im Rahmen des Festivals „Venezuela im Film – Qué chévere“ im Kino zu Gast.

Erstmals wird in Deutschland mit einer Retrospektive vom 15. bis 21. November an Rísquez und sein beeindruckendes Werk erinnert. Am Donnerstag, 15. November, um 19 Uhr wird die Retrospektive im Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Str. 46a, mit seinem Film „Reverón“ eröffnet.

Risquez war innovativ, geistreich und hartnäckig, sein Name und seine schillernde Persönlichkeit standenmaß geblich für das venezolanische Kino der Avantgarde seit Ende der 1970er Jahre.

Bereits 1981 erlangte der 30-jährige Regisseur mit seinem Filmdebüt „Bolivar, Sinfonia Tropikal“ (1979) im Ausland Anerkennung. Es folgten „Orinoko, Neue Welt“ (1984) und „Amerika, Terra Incognita“ (1988), die alle während der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes im Super-8-Format uraufgeführt und später auf der Berlinale gezeigt wurden. Zusammen bildete diese experimentelle Filmreihe die „Trilogia Americana“.

Filmregisseur, Fotograf, bildender Künstler
Rísquez suchte in seinem Filmschaffen von Beginn an die Nähe zum Theater, der Kunst und Poesie. Er reihte sich ein in das Autorenkino, das ein Gegenkonzept in Sprache, Ästhetik und Plot zum Hollywoodkino schuf. „Für mich ist der Film vor allem Sprache, eine Art, die Welt wahrzunehmen. Deswegen erschien es mir absolut wichtig, dass sich ein Lateinamerikaner anders ausdrücken musste als ein Europäer oder Nordamerikaner“. (Diego Risquez 2013). Auf die experimentelle Serie um die Trilogie folgten die Filme „Manuela Saenz“ (2000), „Francisco de Miranda“ (2006), „Reverón“ (2011) und „El Malquerido“ (2015), Filme, mit denen er sich einem breiteren Publikum öffnete, „ohne dabei“, wie er selbst sagte, von seinen „ästhetischen Grundsätzen“ abzurücken. Ergänzend werden zwei frühe Kurzfilme von ihm und zwei neue über ihn gezeigt. Seine Amerika-Trilogie und „Reverón“ werden in 35 mm Archivkopien vorgeführt.

Die Retrospektive entstand in Zusammenarbeit mit der Filmgruppe „Venezuela im Film – Qué chévere“ und wurde unterstützt vom venezolanischen Filminstituts CNAC, der Cinemateca Nacional, Jorge Mirada, dem langjährigen Produzenten Rísquez, und dem Generalkonsulat Venezuelas in Frankfurt. Die Aufführungsrechte der Filme überließ dem Filmforum Diego Rísquez‘ Tochter Amapola Risquez.
 
Der Eintritt kostet 7 Euro, Inhaber des Frankfurt Passes zahlen 3,50 Euro. Kartenreservierungen sind unter (069)21245714 möglich.

Informationen und Trailer der Filme finden sich unter http://www.filmforum-höchst.de (ffm)