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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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‚Rhein-Main hat alles, um beim Thema ‚Künstliche Intelligenz‘ eine führende Rolle zu spielen‘

von Ilse Romahn

(24.10.2019) Oberbürgermeister Feldmann und Initiative ‚AI Frankfurt‘ präsentieren Bestandsaufnahme ‚Solution MAP AI‘ – Verein auf den Weg gebracht.

Pressekonferenz Künstliche Intelligenz mit OB Feldmann
Foto: Stadt Frankfurt / Rainer Rüffer
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Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann hat am Mittwoch, 23. Oktober, zusammen mit der Initiative „AI Frankfurt“ eine Bestandsaufnahme zum Thema „Künstliche Intelligenz“(KI) in der Rhein-Main-Region präsentiert: Die „Solution Map AI“. Feldmann sagte: „Hier steht es schwarz auf weiß. In Frankfurt-Rhein-Main haben wir alles, was es braucht, um beim Thema KI eine führende Rolle in Deutschland zu spielen: die Unternehmen, die Talente, die Forschungsinstitute und die Infrastruktur.“ Die Aufgabe sei allerdings so groß, „dass wir alle gesellschaftlichen Akteure mobilisieren müssen“, appellierte der Oberbürgermeister.

Mit der „Solution Map“ ist eine erste „Landkarte“ der Aktivitäten beim Thema Künstliche Intelligenz im Rhein-Main Gebiet entstanden. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit zeigt sie unter anderem, in welchen Bereichen zwischen Mainz und Aschaffenburg, Gießen und Darmstadt KI zum Einsatz kommt, mit welchen Methoden von Künstlicher Intelligenz gearbeitet und geforscht wird und mit welchen Problemen und Hindernissen Anwender konfrontiert sind.

Etwa 100 Institutionen, Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen seien für die Studie angesprochen worden. „70 haben sich an der Umfrage zur Solution Map schließlich beteiligt. Das ist eine Quote, die sich sehen lassen kann“, freute sich Feldmann. 80 Prozent der Befragten, darunter DAX-Konzerne wie die Deutsche Börse und Lufthansa, Mittelständler aus der Region, wie die SAMSON AG und Heraeus, oder auch öffentliche Institutionen wie die Bundesbank und die EZB, gaben an, Methoden der KI bereits einzusetzen.

Angesprochen wurden also Unternehmen, Lösungsanbieter und Forschungseinrichtungen sowie Hochschulen, die sich mit Fragen von AI bereits befassen und die man daher mit Fug und Recht als „AI Kenner“ bezeichnen kann. Bundesweit, das zeigen Untersuchungen zur Digitalwirtschaft, halten sich etwa ein Viertel der Unternehmen für „AI-Kenner“. Dabei waren ein gutes Drittel der Umfrage-Teilnehmer Organisationen oder Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten, mehr als die Hälfte haben mehr als 1000 Mitarbeiter.

Bei allen festzustellen, sagte Feldmann, sei der deutliche Wunsch nach Erfahrungsaustausch und Kooperation. Damit sieht sich Frankfurts Stadtoberhaupt bestätigt, hatte er doch im Oktober 2018 zum ersten Round Table „Künstliche Intelligenz“ in den Frankfurter Römer geladen. Daraus ist die Initiative „Artificial Intelligence Frankfurt“, AIF, entstanden, deren kurzfristiges Ziel in der engen Vernetzung der KI-Akteure und Kompetenzen aus Wissenschaft und Wirtschaft der gesamten Rhein-Main-Region besteht.

„Die Künstliche Intelligenz, richtig eingesetzt, erschließt uns neue Technologien. Die großen Herausforderungen wie Klimawandel, Energie- und Verkehrswende werden in Smart Cities durch die Unterstützung von KI interdisziplinären Lösungen zugeführt“, erklärte Prof. Martina Klärle, Vizepräsidentin für Forschung, Weiterbildung und Transfer an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Neben der Frankfurt UAS haben die Unternehmen ARAGO, Software AG und MESO, die HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft University of Applied Sciences sowie der FRM Frankfurt Rhein Main GmbH die Arbeiten zur „Solution Map AI“ unterstützt.

Aus der Initiative AI Frankfurt solle nun der Verein „AI Frankfurt“ werden, kündigte Baki Irmak, Unternehmer, Beirat der FRM Frankfurt Rhein und Mitinitiator von AIF an. „Mit AI Frankfurt wird das Netzwerk für Künstliche Intelligenz in der Rhein-Main-Region entstehen von dem Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft gleichermaßen profitieren“, sagte Irmak, der mit Chris Boos, Chef des Frankfurter KI Unternehmens ARAGO und Mitglied im Digitalrat der Bundesregierung, sowie Prof. Kristian Kersting, führender KI-Forscher der TU Darmstadt, zwei anerkannte Zugpferde für den zu gründenden Verein vorstellte.

Deren Bereitschaft an diesem Projekt mitzuwirken, zeigte sich Frankfurts Oberbürgermeister zuversichtlich, unterstreiche die Bedeutung, die diese Initiative für die Region habe und welches Potential in ihr steckt. „Daher auch meine Bitte an alle Vertreter der Unternehmen und der Wissenschaft: Unterstützen Sie AI Frankfurt“, sagte Feldmann.

Weitere Informationen zur Initiative und dem Verein AI Frankfurt finden sich unter http://www.ai-frankfurt.de im Internet. (ffm)