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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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‚Miteinander reden – verstehen – gemeinsam handeln‘

8. Offene Krebskonferenz ist am 26. Oktober zu Gast in Frankfurt

von Ilse Romahn

(24.10.2019) In Hessen erkranken jährlich rund 24.000 Menschen an Krebs. Eine Krebsdiagnose ist ein einschneidendes Ereignis für die Betroffenen, wie auch die Angehörigen.

Zwar sind dank des medizinischen Fortschritts viele Krebserkrankungen heute gut behandelbar. Zugleich ist es für Betroffene eine Herausforderung, sich in der Flut der Informationen zurechtzufinden. Bei der Offenen Krebskonferenz 2019 (OKK 2019) können sich Patienten, Angehörige und Interessierte über aktuelle Entwicklungen in der Krebsmedizin und über Beratungsangebote informieren. Das bundesweit größte Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen findet alle zwei Jahre in einem anderen Bundesland statt und ist am Samstag, 26. Oktober, in Frankfurt zu Gast.

„Unser Kongressmotto ‚Miteinander reden - verstehen - gemeinsam handeln‘ beschreibt die analogen Eckpfeiler einer zugewandten Medizin auch im digitalen Zeitalter. Mit der OKK möchten wir eine Brücke vom bewährten konventionellen Interagieren zu den Angeboten für die Betroffenen und Therapierenden im Netz schlagen“, sagt Prof. Christian Jackisch, Vorstandsvorsitzender der Hessischen Krebsgesellschaft und Kongresspräsident der Offenen Krebskonferenz 2019.

„Die Stadt Frankfurt unterstützt gesundheitliche Aufklärung, Selbsthilfe und Selbsthilfegruppen gerne und überzeugt finanziell und ideell“, sagt Gesundheitsdezernent Stefan Majer. Die Frankfurter Krebsberatungsstelle erhält seit ihrem Neuaufbau 2004 eine Förderung vom Gesundheitsamt. Sie ist die größte von fünf psychosozialen Krebsberatungsstellen unter der Trägerschaft der Hessischen Krebsgesellschaft und sie hat in den letzten vier Jahren pro Jahr 500 bis 560 erkrankte Menschen und Angehörige mit 1200 bis 1300 Beratungen unterstützt.

Das Thema „Menschlichkeit in Zeiten des Fortschritts: Krebsmedizin im Wandel." greift Prof. Hubert Serve, stellvertretender Vorsitzender der Hessischen Krebsgesellschaft und Direktor der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Frankfurt, in einem Vortrag auf. „Angesichts der zunehmenden Komplexität der Krebsmedizin sind wir alle gefragt, uns auf die Basis einer guten Behandlung zu besinnen: Es gilt nicht nur, Vertrauen aufzubauen, sondern auch, es zu verdienen und Patienten nicht allein zu lassen. Es sind die zwischenmenschlichen Beziehungen, die uns in schweren Zeiten auffangen. Die zu pflegen, muss ein wichtiges Ziel im Medizinbetrieb bleiben”, sagt Serve.

Zu den Programm-Highlights zählt außerdem die Podiumsveranstaltung am Kongressnachmittag. Vertreter der Medizin, Wissenschaft und Patienten diskutieren über die Frage: „Versorgung von Krebspatienten – sind wir auf einem guten Weg?“. Die Veranstaltung wird vom bekannten Wissenschaftsjournalisten Prof. Gert Scobel moderiert.

Darüber hinaus bietet die Konferenz zahlreiche organbezogene Sitzungen, die gemeinsam von Fach- und Patientenvertretern geleitet werden: Über 100 Referenten berichten laienverständlich über die neuesten Entwicklungen in der modernen Krebstherapie in Diagnostik, Chirurgie, Chemo-, Immun- und Strahlentherapie sowie die Behandlungsmöglichkeiten der einzelnen Krebsarten.

Neben den häufigsten Krebserkrankungen wie beispielsweise Darm-, Brust-, Haut- oder Lungenkrebs thematisiert der Kongress auch seltenere Erkrankungen wie Sarkome. Dazu kommen Sitzungen, die sich mit den psychoonkologischen und psychosozialen Aspekten der Erkrankung, mit Unterstützungsangeboten aus der komplementären Medizin, Ernährungsfragen und Bewegung befassen. Vertreter der Selbsthilfe schildern ihre eigenen Erfahrungen und es besteht die Möglichkeit zur Diskussion und dem Austausch mit Experten und der Selbsthilfe.

Kongressbesucher, die selbst aktiv werden möchten, können in einem Praxis-Workshop des Deutschen Olympischen Sportbundes und des Landessportbundes Hessen ein sensomotorisches Training und ein Faszientraining absolvieren. Außerdem besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an einer „achtsamen Reise durch den Körper“.

Der Austausch steht im Vordergrund der Veranstaltung: An den Infoständen der rund 35 Aussteller der Initiatoren, Stiftungen, Selbsthilfegruppen und andere besteht ganztätig die Gelegenheit zum Dialog. Der Informations- und Beratungsdienst der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft, das „Infonetz Krebs“, bietet ganztägig die Möglichkeit einer individuellen Beratung an.

Die Veranstalter
Der bundesweit größte Kongress für Patienten, Angehörige und Interessierte findet alle zwei Jahre statt und wird von der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft und der Landeskrebsgesellschaft des jeweiligen Bundeslandes organisiert – in diesem Jahr wird die Hessische Krebsgesellschaft die OKK gemeinsam mit den beiden anderen Akteuren ausrichten.

Unterstützt wird die diesjährige Veranstaltung vom Verein Haus der Krebs-Selbsthilfe – Bundesverband und dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration.

Weitere Informationen zur 8. Offenen Krebskonferenz sowie das vollständige Programm finden sich unter http://www.offene-krebskonferenz.de im Internet. (ffm)