Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

Werbung
Werbung

‚Genießen Sie die Besonderheit des Friedberger Marktes bis längstens 22 Uhr‘

von Ilse Romahn

(24.03.2017) „Wir gehen um Zehn“, an dieser Regel lässt sich der bisherige Erfolg des Runden Tischs Friedberger Platz festmachen. Er wurde im August 2011 von Stadtrat Markus Frank ins Leben gerufen, nachdem sich nach dem Wochenmarkt am Freitag tausende von Menschen bis weit nach Mitternacht auf dem Platz einfanden und durch eine hohe Geräuschkulisse, beträchtliches Müllaufkommen, Wildpinkeln, Falschparken und verkehrsgefährdende Situationen auf der Friedberger Landstraße Konflikte verursachten.

Ortsbeirat, Vertreter der Stadtverwaltung, durch Lärm und Abfall betroffene Anwohner, Marktbefürworter und Marktbeschicker haben damals in mehreren Sitzungen mit einem Maßnahmenpaket einen Ausgleich der verschiedenen Interessen erarbeitet. Konsens war, den Wochenmarkt als Versorgermarkt und Begegnungsstätte im Stadtteil zu erhalten. Alle Beteiligten arbeiten seitdem mit hohem zeitlichem und persönlichem Engagement zusammen, um die Institution „Friedberger Markt“ für die Stadt Frankfurt am Main zu bewahren. „Der Freitagsmarkt ist ein filigranes Produkt, wir wollen ihn auch in Zukunft erhalten,“ so der Ordnungs- und Marktdezernent Markus Frank.

Der Markt sowie die Geschehnisse, die sich nach Marktschluss anschließen, werden daher laufend überwacht. Die Steuerungsgruppe diskutiert über aktuelle Entwicklungen und justiert die Maßnahmen nach. In der Bilanz lässt sich feststellen, dass es mit einem hohen Einsatz der verschiedenen Interessensgruppierungen sowie einem zusätzlichen finanziellen Aufwand der Marktbeschicker und der Stadtverwaltung gelungen ist, den Markt als Begegnungsstätte im Stadtteil und als Versorgermarkt zu erhalten und die Auswirkungen des sich anschließenden informellen Treffens auf die Anwohner zu minimieren.

Um 22 Uhr zeigen Kehrmaschinen das Ende der Freiluftbegegnung auf dem Platz an und die Besucher verlassen mit Unterstützung von sogenannten „Gehhelfern“ den Friedberger Platz. Mitarbeiter der Stadtpolizei, des Freiwilligen Polizeidienstes, der Markzbeschicker und der Marktbefürworter sprechen die Besucher aktiv und wirkungsvoll an, um sie zum Gehen zu motivieren. Insbesondere wird auch deutllich gemacht, dass ein Weiterziehen zum Luisenplatz oder zur angrenzenden Außengastronomie aufgrund der Lärmbelästigung am Freitag unerwünscht ist und ebenfalls den Freitagsmarkt am Friedberger Platz gefährdet.

Erfahrungsgemäß ziehen der Frühling und die damit einhergehenden wärmeren Temperaturen nach den Wintermonaten wieder viele Gäste an. Aus einer früheren Befragung der Besucher des Friedberger Marktes nahm die Steuerungsgruppe, die sich routinemäßig zum Frühjahr wieder getroffen hat, die Erkenntnis mit, dass sich alle zwei bis vier Jahre ein Personenwechsel auf dem Platz vollzieht. „Daraus ergibt sich für uns ein permanenter Auftrag, die Rituale zur Beendigung des Marktes am Freitagabend zu üben. Wir dürfen nicht aufhören, die Gäste am Friedberger Platz an die Spielregeln zu gewöhnen“, darin ist sich die Steuerungsgruppe einig. Darum richtet sie zum „Saisonstart 2017“ wieder den Appell an die Besucher: „Genießen Sie die Besonderheit des Friedberger Marktes und der innerstädtischen Atmosphäre bis längstens 22 Uhr, aber respektieren Sie auch die Bedürfnisse der Menschen, die hier leben. Nicht nur hinsichtlich der Nachtruhe sondern auch hinsichtlich der unliebsamen und nur aufwändig zu beseitigenden Hinterlassenschaften.“