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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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‚Das Land Hessen tritt auf wie ein Spekulant‘

Oberbürgermeister Feldmann zum geplanten Verkauf des alten Polizeipräsidiums

von Ilse Romahn

(22.02.2018) „Meine schlimmsten Befürchtungen bestätigen sich hier.“ So kommentierte Oberbürgermeister Peter Feldmann die neuesten Berichte über den Verkauf des alten Polizeipräsidiums für über 200 Millionen Euro.

„Ich habe kein Verständnis dafür, dass eine staatliche Stelle – das Finanzministerium des Landes Hessen – wie ein privater Spekulant auftritt statt sich für die Interessen Frankfurts einzusetzen. Ein solcher Verkaufspreis bedeutet, dass im Wesentlichen nur Luxuswohnungen und teure Büronutzung möglich sind. Das brauchen wir nicht“, kritisierte Feldmann.

Er bedaure sehr, dass sich das Land Hessen nicht auf eine Konzeptvergabe, die es sonst selber gerne propagiert, in diesem Fall eingelassen habe. „Es wäre viel mehr möglich gewesen, an dieser Stelle, beispielsweise dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum, Kitas und Schulen zu bauen. Eine sinnvolle städtebauliche Entwicklung ist nun nicht mehr machbar, weil sich das hessische Finanzministerium mit Sturheit das Ziel gesetzt hat, so viel Geld wie möglich zu machen“, sagte der Oberbürgermeister.

Er sei total wütend, dass sich das Land Hessen offenbar ohne Rücksicht auf die Interessen der Menschen in Frankfurt handelt. „Wo kommen wir denn hin, wenn staatliche Stellen so handeln wie private Spekulanten. Und das in einer Zeit, in der ohnehin die Grundstückspreise rasant steigen und wir 30.000 Menschen haben, die bezahlbaren Wohnraum suchen“, erklärte Feldmann.