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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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»Das Heerlager der Heiligen« nach Jean Raspail

Uraufführung in Frankfurt am 16. Mai, in Kammerspiele

von Ilse Romahn

(06.05.2019) Nach dem französischen Roman von Jean Raspail, »Le Camp des Saints« in der Edition Robert Laffont. Übersetzt und für die Bühne bearbeitet von Hermann Schmidt-Rahmer und Marion Tiedtke.

Jean Raspails Werk aus dem Jahre 1973 und seine Bearbeitung von 1985 sind negative Utopien über den Clash der Kulturen, deren Tragweite das Schauspiel Frankfurt nicht dem rechtsradikalen Diskurs überlassen möchte. Der apokalyptische Roman des Franzosen, in dem eine Million Flüchtlinge aus Asien nach Europa aufbrechen, fängt den Konflikt unserer Gesellschaft ein, die sich einerseits auf einen Universalismus der Migration beruft und andererseits um ihre eigene Identität ringt. Jean Raspail erzählt von einem kollektiven Angstgefühl der westlichen Welt, von dem unbewussten Wissen darum, dass der eigene Wohlstand auf Kosten der anderen geht, und der Ahnung, dass sich unsere angestammte Sicherheit nicht ohne schwere Konflikte aufrecht erhalten lässt. Sein nihilistischer Blick entlässt uns mit der Frage, ob die Humanität nicht eine Chimäre ist. 

Die Uraufführung ist eine Koproduktion der Ruhrfestspiele Recklinghausen und dem Schauspiel Frankfurt mit einer eigens dafür übersetzten Bühnenfassung.

Es inszeniert Herman Schmidt-Rahmer, der bereits am Schauspielhaus Düsseldorf, Schauspiel Essen, Schauspielhaus Bochum und am Deutschen Theater Berlin Regie führte und nun erstmals am Schauspiel Frankfurt arbeitet.

Unter der Regie von Hermann Schmidt-Rahmer spielen Katharina Bach, Daniel Christensen, Stefan Graf, Michael Schütz, Xenia Snagowski und Andreas Vögler.

Uraufführung in Kammerspiele Frankfurt am 16. Mai um 20 Uhr, die nächsten Vorstellungen: 17. Mai, 8./9./23. Juni 2019.

www.schauspielfrankfurt.de