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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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»Das hässliche Universum« von Laura Naumann

Uraufführung am 29. September, 20 Uhr, Kammerspiele in Frankfurt

von Ilse Romahn

(21.09.2017) Laura Naumann hat für das Schauspiel Frankfurt ein Auftragswerk geschrieben. In ihrem „Hässlichen Universum" bringt sie den Wunsch nach einer anderen Welt mit der real erfahrenen Wirklichkeit von 2017 in Kollision. Es inszeniert Julia Hölscher, deren Opern- und Schauspielinszenierungen u.a. am Staatsschauspiel Dresden, in München und Taschkent (Usbekistan) zu sehen waren. Seit 2015 ist sie Hausregisseurin am Theater Basel.

Wer sind WIR? Wie können wir angesichts eines allgemeinen Ohnmachtsgefühls gesellschaftliche Veränderungen erwirken? Brauchen wir neue Helden oder sind im postheroischen Zeitalter andere Strategien nötig? Fünf namenlose Figuren kristallisieren sich aus einem Text, der ohne klassische Figuration und Dialogführung arbeitet. Naumanns Figuren sind keine aggressiven Kämpfer, sie sind einfach, verletzlich, suchend. Auf der Suche nach einer Utopie. Wie ein funkelnder Stern im Universum taucht Rosa für sie auf: Eine Ikone, eine Revolutionärin, eine Möglichkeit, Dinge zu verändern. Verletzlichen Planeten gleich kreisen die fünf Figuren, die Naumanns Kosmos bevölkern, um ihre Sonne. Sie kommen sich näher, sie beginnen zu handeln und plötzlich erstrahlt die Welt: Humans made the earth glow. – Aber dem Glanz wohnt ein Bild der Zerstörung, eine düstere Dystopie, inne.

Laura Naumanns Text ist ein rhythmischer, pulsierender Chor, aus dem sich zart die Stimmen Einzelner erheben. Ein Text über ein sehr heutiges Lebensgefühl, das Ringen um Liebe und Halt in diesem großen und nicht immer hässlichen Universum.

Mitwirkende sind Torsten Flassig, Sarah Grunert, Katharina Linder, Luana Velis und Uwe Zerwer.

Weitere Vorstellungen: 30. September, 13./19./20./26./27. Oktober

Ein Auftragswerk des Schauspiel Frankfurt, gefördert vom Patronatsverein.