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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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"Wenn Zeitungen eingehen, sinkt die Wahlbeteiligung"

von Helmut Poppe

(19.03.2019) Eine aktuelle Studie der Universität Zürich hat den Zusammenhang zwischen der Präsenz des Lokaljournalismus in einer Region und der dortigen Wahlbeteiligung untersucht.

"Je besser die Zeitungen gelesen werden, die in einer Gemeinde erscheinen, je intensiver ihre Berichterstattung über lokale Politik, desto höher ist auch die Wahlbeteiligung", fasst Politikwissenschaftler Daniel Kübler das Ergebnis zusammen. Das Interview mit dem Politologen erscheint in der April-Ausgabe der drehscheibe, dem Magazin für Lokaljournalisten der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb. Weiter haben die Forscher festgestellt: "Wenn die Zeitungen eingehen, es also niemanden mehr gibt, der über lokale Politik berichtet, sinkt auch die Wahlbeteiligung."

Ein Alarmsignal in Zeiten, da in vielen Gegenden die Verbreitung von Lokalzeitungen abnimmt. Bei den anstehenden Europawahlen, den Kommunalwahlen und den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg wird auch die Wahlbeteiligung eine große Rolle für das jeweilige Ergebnis spielen, denn für gewöhnlich schneiden Parteien an den extremen Rändern bei geringer Wahlbeteiligung besser ab.

Anke Vehmeier, die Leiterin des Lokaljournalistenprogramms der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, sagt: "In Zeiten, in denen das politische Geschehen für viele Menschen immer unübersichtlicher wird, muss Lokaljournalismus die nötige Orientierung geben - mit spannender, fundierter Berichterstattung, gerade vor anstehenden Wahlen."