„Worte gehen über den Klangteppich“

Musikalische Lesung mit Joachim Durrang und Ewart Reder im Haus der Stadtgeschichte Offenbach

von Ilse Romahn

Der Frankfurter Lyriker Joachim Durrang stellt gleich zwei neue Gedichtbände vor. Seine Lesung wird untermalt von Klängen, die der Autorenkollege Ewart Reder auf seinem Keyboard erzeugt. Joachim Durrang wurde 1957 im saarländischen Bexbach geboren. Seit vierzig Jahren lebt er in Frankfurt am Main. Er studierte erst Theologie, später Kulturwissenschaften, verbrachte ein Studienjahr in Berkeley, Kalifornien, und arbeitete als Zeichner. Zahlreiche Ausstellungen wurden seiner Kunst gewidmet. Durrangs Hauptfach war jedoch immer die Literatur. Seit Langem ist er ein Geheimtipp besonders für Lyrikfreunde und begeistert mit Lesungen, Kurzfilmen und Performances sein Publikum.

Nun legt er gleich zwei Veröffentlichungen vor. Der Mainzer gONZo Verlag brachte im letzten Herbst Durrangs Gedichtreihe "Auf schwarzen Strümpfen durchs Weltall" heraus. Es folgte in diesem Frühjahr ein umfangreicher Gedichtband im Frankfurter Razamba-Verlag mit dem Titel "Der tätowierte Himmel". Im Vorwort des Bandes wird den Lesern einiges versprochen: "Hier bittet uns die Poesie in ihr Wohnzimmer. Wenig, fast nichts genügt, um Durrangs überreiche Phantasie, seine visionäre Anschauungskraft zu entzünden. Wenige Wörter, drei oder vier Hände voll manchmal, ziehen in Biotope der Imagination." Auffallend an Durrangs Gedichten ist ihr Bilderreichtum. Vorbilder sind Rimbaud und die Symbolisten. Dabei wirken die Einfälle frisch, als wäre Dichten ein Kinderspiel.

Ewart Reder, der musikalische Begleiter des Abends, ist in Offenbach bekannter als Joachim Durrang. Zehn Jahre lebte Reder in der Main-Stadt. Bis heute stellt er seine neuen Bücher hier vor, zuletzt vor einem Jahr den Roman "Reise zum Anfang der Erde". Piano- und Keyboardimprovisationen steuert er zu eigenen Lesungen wie zu denen von Kollegen bei. – Eintritt: 2,50 Euro.