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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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„We are the champions“

Absolventen dualer Berufsausbildung der IHK Frankfurt zeigten bundesweite Spitzenleistung

von Ilse Romahn

(08.12.2017) Berlin war schon immer eine Reise wert, aber diesmal erst recht. 213 Bundesbeste des Prüfungsjahres 2017 wurden am 04.12.2017 im Maritim Hotel in Berlin geehrt. Sie hatten die besten Prüfungsergebnisse in ihrem jeweiligen Beruf erzielt und wurden deshalb dafür ausgezeichnet. Fünf Bundesbeste hatten ihre Prüfung vor der IHK Frankfurt am Main abgelegt.

Pasqual Frenzel, Daniel Dänisch, Julia Müller, Jan Flaskamp und Robert Horney
Foto: DIHK/ Jens Schicke
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Pasqual Frenzel ist in 2017 der bundesbeste Servicefahrer geworden. Sein Wunschberuf war es nicht, denn er wollte in den kaufmännischen Bereich und absolvierte nach seinem Realschulabschluss eine schulische Ausbildung zum staatlich geprüften kaufmännischen Assistenten. Leider fand er damit keine Anstellung, so dass er die Ausbildung zum Servicefahrer bei der Firma GWR – gemeinnützige Gesellschaft für Wiederverwertung und Recycling mbH begann, um nicht arbeitslos zu sein. Sein Einsatz hat sich gelohnt, heute arbeitet er bei GWR als Disponent im Auftragsmanagement. Und damit ist noch nicht Schluss. Sein Ziel ist es, sich einmal selbständig zu machen und mit einem Freund eine Firma zu gründen. Es ist zu erwarten, dass er auch das schaffen wird, aber erst muss das Startkapital erarbeitet werden.

Jan Flaskamp hat mit der Ausbildung zum Kaufmann im Verkehrsservice bei der DB Fernverkehr AG sein Hobby zum Beruf gemacht, und dies auch sehr erfolgreich. Die täglichen Herausforderungen in seinem Job sind es, die ihm Spaß machen. Und Freude bei der Arbeit stand für ihn immer im Mittelpunkt bei der Berufswahl. Dabei wurde er auch immer von seinen Eltern bestärkt. Jetzt will er erst einmal Arbeitserfahrung sammeln, um dann später mehr Verantwortung für Kunden und Kollegen zu übernehmen. Sein Rat für Schulabsolventen: Überlegt genau, was ihr machen wollt. Informiert Euch, macht Praktika und sammelt Erfahrungen. Eine duale Ausbildung ist eine solide Grundlage, auch für ein späteres Studium. Sein Fazit für sich: Alles richtig gemacht, die beruflichen Weichen sind gestellt.

Ein technischer Studienabschluss war sein Ziel. Dass Daniel Danisch aber heute bundesbester Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme ist, hat für ihn 2013 begonnen. Damals hatte er gerade erst sein Studium abgebrochen und war zur Beratung bei der IHK Frankfurt am Main gekommen. Eine der besprochenen Optionen war eine duale Ausbildung. Diese hat er dann bei der Firma SPIE GmbH aufgenommen. Vor allem die abwechslungsreichen betrieblichen Einsätze waren es, die ihm während seiner Ausbildung gefallen haben und ihn in seiner Wahl bestätigten. Heute arbeitet er für seine Ausbildungsfirma in einem Rechenzentrum. Und die nächsten Weiterbildungen sind auch schon geplant, lebenslanges Lernen eben. Auf die Frage, was er nach seinen Erfahrungen jungen Leuten raten würde, sagt er: Aus heutiger Sicht hätte ich mit einer Ausbildung beginnen sollen. Denn die praktischen Kenntnisse sind gerade im technischen Bereich unbezahlbar.

Für Robert Horney war eine wissenschaftliche Ausbildung schon früh das Ziel. Beginnen aber wollte er aber dennoch mit einer Ausbildung, was seine Lehrer nicht verstehen konnten. Zum Glück unterstützten ihn seine Eltern bei der Umsetzung seiner Ziele und machten ihn auf die Ausbildung zum Investmentkaufmann aufmerksam. Seine Bewerbung bei der Union Asset Management Holding AG in Frankfurt war erfolgreich und so folgte der Umzug des damals 18-jährigen von Düsseldorf nach Frankfurt. Obwohl das Unternehmen auch ein duales Studium anbietet, startete er mit einer Ausbildung, um die Arbeit „von der Pike auf“ zu lernen. Sein Ziel hat er dabei nicht aus den Augen verloren. Heute studiert er in England, kann sich aber vorstellen, nach dem Studium wieder bei Union Asset Management zu arbeiten. Nach dem Master wäre auch die Promotion für ihn interessant.

Als ehrgeizige Schülerin hat Julia Müller nach dem Abitur gleich studiert. Das Psychologiestudium schloss sie mit dem Bachelor ab. Doch dann wollte sie lieber etwas Praktisches machen und entschied sich für eine Ausbildung bei der Deutschen Bahn Netz AG zur Eisenbahnerin im Betriebsdienst. Obwohl sie sich nicht als besonders technik-affin bezeichnen würde, hat sie die Bahntechnik fasziniert. Vor allem die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und die weiteren Perspektiven beim Unternehmen haben sie zu ihrer guten Leistung motiviert. Dass sie übernommen wurde, war selbstverständlich. Ihre Zukunft sieht sie auch bei der Bahn. Gerne würde sie ihre Studienkenntnisse in ihre weitere Karriereplanung einbringen und sie sieht für sich dafür vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten bei ihrem Arbeitgeber. Rückblickend hat sie zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen für sich getroffen. Schulabgängern rät sie genau in sich „reinzuhören“ und sich zu finden, denn die Vorstellung, dass alle studieren müssen, passt nach ihrer Ansicht nicht zu jedem Menschen.