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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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„Horribilis von Huckevoll“

Barock am Main mit neuem Mundart – Theaterstück

von Karl-Heinz Stier

(20.03.2018) Die Fliegende Volksbühne Frankfurt/Rhein-Main wartet mit ihrer diesjährigen Barock-am-Main-Aufführung auf dem Gelände der Höchster Porzellan-Manufaktur in der Palleskestraße 32 in F–Höchst mit drei Überraschungen auf:

Bildergalerie
Plakat zur neuen Aufführung
Foto: Karl-Heinz Stier
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Bei der Pressekonferenz v.l.n.r.: OB Feldmann, Michael Quast, Rainer Dachselt
Foto: Karl-Heinz Stier
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Erstmals präsentiert Michael Quast und das Barock-Ensemble eine deutsche historische Vorlage, basierend  aus dem Fundus des mit barocken Worten überquellenden Dichters und Schriftstellers Andreas Gryphius aus dem 17. Jahrhundert,

zweitens: beginnen die Aufführungen schon am 30. Mai und enden am 24. Juni 2018. Grund für die Vorverlegung ist die Fußballweltmeisterschaft in der Sowjet-Union,

und drittens gibt es Verbesserungen bei den Sitzplätzen. So werden nun  a l l e  Reihen durchgehend wie eine Treppe erhöht, die Anzahl der Toiletten verdoppelt und auf dem erweiterten Gelände rund um die Bühne können wieder Tische reserviert werden.

Die Komödie  nach Motiven von  Gryphius -  von Rainer Dachselt in hessischer Mundart bearbeitet -  spielt in Frankfurt im 30-jährigen Krieg Capitano Haudruff Horribilis von Huckevoll, Herr zu Blitzen und Erbsass zu Ehrenbreitmaul zieht es in die Stadt. Sein Name ist zu Fürchten wie der Kerl. Er hat auf allen Schlachtfeldern persönlich gesiegt und will sich in Frankfurt holen, was ihm zusteht: das größte Haus, das meiste Geld, die schönste Frau. Damit bringt er vor allem das Liebesleben der Stadt durcheinander. Einige Frankfurter halten den Capitano allerdings für einen Strunzer und Hochstapler. Aber wie bringt man ihn zur Strecke……?  „Eine Komödie zu einer zeitlos aktuellen Frage. Eine Quelle für ein schönes freies Volkstheater“, wie Rainer Dachselt  meint und eine Frage, die sich das europäische Theater schon seit der Antike stellt.

Neben den Motiven von Gryphius, gibt es auch noch andere Worte und Gestalten, die unser Bild vom deutschen Barock und vom Dreißigjährigen Krieg prägen: zwischen Simplicissimus-Verfilmung, Mutter Courage, Landknechtselend und lyrischem Pathos. Und mit einem Helden, der das Publikum schon Jahrtausende beschäftigte, als die ersten Studien zur narzisstischen Persönlichkeit herauskamen.

Mit bei den 8 Schauspielern sind schon bekannte  Mimen wie Alexander Beck, Matthias Scheuring, Ulrike Kinbach und Katerina Zemankova. Regie führt Sarah Groß.

Eine frohe Botschaft brachte auch Oberbürgermeister Peter Feldmann mit: dieses und nächstes Jahr kann das Barock-Ensemble weiter das Gelände der Höchster Porzellan-Manufaktur als Spielstätte nutzen. Der OB wagte die Prognose, dass Quast mit  seinen Schauspielern im Sommer 2020/21 wieder in die ursprüngliche Stätte, dem Bolongaro-Palast einziehen kann.

Hier noch mal die Termine der Aufführungen:

 30.5, 31.5 – 2.6.; 5. – 9.6.; 12-16.6.; 18.-20.6.;  22 und 23.6.: - alle um 20 Uhr (DI-Sa).

An folgenden Sonntagen gibt es Vorstellungen um 16 und 20 Uhr: 3., 10., 17., 24.6.

Eintritt: ab 26 Euro/ Schüler und Studenten ab 10 Euro, Karten unter: (069)407662 580

Weitere Infos : www. barock-am-main.com