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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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„Hauptsache Kultur“ mit neuer Ausgabe im hr-fernsehen

von Ilse Romahn

(20.04.2017) Ein Museum am Edersee, der documenta-Auftakt in Athen und ein denkwürdiges Kunstwerk mitten im Frankfurter Einkaufsviertel – das sind unter anderem die Themen der aktuellen Ausgabe von „Hauptsache Kultur“ am Donnerstag, 20. April, um 22.45 Uhr im hr-fernsehen. Präsentiert wird das Kulturmagazin von Cécile Schortmann.

Museumscheck: Das Sperrmauer-Museum in Edertal

Es geschah in den frühen Morgenstunden des 17. Mai 1943. Neunzehn Bomberflugzeuge der Royal Air Force starteten auf dem britischen Luftwaffenstützpunkt Scampton in Richtung Edersee. Das Ziel: die Zerstörung der Staumauer. Seit nunmehr 17 Jahren führt ein engagierter Verein mit ganz wenigen Mitteln direkt am Edersee ein kleines Museum, in dem man alles über die Geschichte des Stausees und seiner Mauer erfährt. Doch wie spannend kann eine Staumauer sein, um gleich ein ganzes Museum damit zu füllen? „Hauptsache Kultur“ war am Edersee, hat das Museum besucht und natürlich gecheckt, ob sich der Besuch dort lohnt.

documenta-Auftakt in Athen

Über drei Millionen Einwohner, Geburtsstätte der Demokratie, der Philosophie, des Theaters und Metropole am Mittelmeer mit Geschichte: Das ist Athen, neben Kassel gerade die documenta-Stadt 2017. Und das weltweit größte Kunstspektakel hat hier bereits seit dem 8. April die Pforten geöffnet. Was gibt es dort Spannendes zu entdecken? Zusammen mit E. R. Nele, Künstlerin aus Frankfurt und Tochter des documenta-Gründers Arnold Bode, ist „Hauptsache Kultur“ nach Athen gereist und hat sich dort umgeschaut. Außerdem waren wir schon mal vorab in Kassel und wollten wissen: Wie ist der Stand der Dinge, was kann man hier von der documenta 14 schon erahnen?

Kann das weg? Ein Street-Art-Wandbild in Frankfurt: „There is something better than perfection“

Ein jeder kennt sie, die kuriosen – und häufig amüsanten – Geschichten von Kunstwerken, die nicht als solche erkannt und so zum Opfer übereifriger Putzkräfte wurden. Joseph Beuys‘ berühmt-berüchtigte „Fettecke“ ist sicherlich das prominenteste Beispiel dafür, was passieren kann, wenn Künstler mit ihren Werken an einem allgemeinen, klassischen und vielleicht auch massenkompatiblen Kunstverständnis anecken. Frei nach dem Motto „Ist das Kunst, oder kann das weg?“ begibt sich der Kunsthistoriker, Publizist und gebürtige Kasselaner Christian Saehrendt für „Hauptsache Kultur“ auf die Suche nach Kunstwerken im öffentlichen Raum. – Mitten in der Frankfurter City, direkt hinter dem Einkaufszentrum „MyZeil“, prangt an einer Gebäudewand ein gewaltiges Bild: 15 Meter groß, eine Mutter, die ihr Kind im Arm hält. Daneben steht, in schwarzen Lettern gesprüht: „There is something better than perfection“. Zu Deutsch: Es gibt etwas Besseres als Perfektion. Das Künstlerduo „Herakut“, Jasmin Siddiqui und Falk Lehmann, stellt hier die Mutterliebe ins Zentrum, meint aber generell alles, was nicht dem Streben nach Perfektion unterliegt. Glück, Zusammenhalt, Menschlichkeit zum Beispiel. „Herakut“ ist eines der erfolgreichsten Street-Art-Duos weltweit. Seit mehr als zehn Jahren gestalten die Künstler den öffentlichen Raum in Frankfurt, ebenso wie in Jordanien und in Los Angeles. Der Ort für ihr Mutter-Kind-Wandbild in Frankfurt ist gut gewählt: mitten im teuren Shoppingviertel der Stadt – eine klare Gegenbotschaft zur verlogenen Hochglanzwelt der Werbung und dem ständigen Preisen der Selbstoptimierung. Doch kommt diese Botschaft auch wirklich an? Ist das wirklich Kunst, oder kann das eigentlich weg? Christian Saehrendt ermittelt.