„Gottes Schreiber – der späte Brentano“

Vortrag im Haus der Stadtgeschichte Offenbach am 16. November

von Ilse Romahn

Vor 200 Jahren trug sich eine seltsame Geschichte zu: Der Dichter Clemens Brentano, dessen Großmutter die in Offenbach am Main ansässige Sophie von La Roche war, verließ im Jahr 1818 die preußische Hauptstadt Berlin. Die folgenden sechs Jahre verbrachte er in Dülmen in Westfalen, wo er am Bett der stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerick deren religiöse Visionen notierte. Als „Schreiber“, wie er sich voller Demut bezeichnete, hielt er auf diese Weise Berichte über das Leben Jesu in unzähligen, nicht in der Bibel enthaltenen Details fest, berichtete Unbekanntes über dessen Familie, Lebensumstände, Vorfahren. Aus diesem Fundus schuf Clemens Brentano in mehr als zwanzig Jahren ein religiöses Werk ohne Beispiel, ergänzt und kommentiert aus dem Fundus seiner spirituellen Bibliothek.

Bis zur Gegenwart findet Brentanos Spätwerk ein zahlreiches Publikum. Seine Schilderungen der Ereignisse vor 2000 Jahren dienten unter anderem als Drehbuchvorlage für den Spielfilm „Die Passion Christi“ von Mel Gibson (2004).

Eintritt: 2,50 Euro