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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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„Gold & Wein. Georgiens älteste Schätze“

Ausstellung vom 6. Oktober 2018 bis 10. Februar 2019 mit umfangreichem Begleitprogramm

von Ilse Romahn

(05.10.2018) Das Archäologische Museum Frankfurt präsentiert anlässlich des diesjährigen Ehrengastes der Frankfurter Buchmesse vom 6. Oktober bis 10. Februar 2019 seine neue Sonderausstellung „Gold & Wein. Georgiens älteste Schätze“. Die vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain geförderte Ausstellung beleuchtet die kulturellen Entwicklungen Georgiens vom Beginn der Landwirtschaft im Kaukasus ab 5800 v. Chr. bis zur Mittelbronzezeit um 2100 – 1700 v. Chr. Sie entführt die Besucher in die Welt der frühen georgischen Kulturen und zeigt zahlreiche Exponate, die erstmalig außerhalb Georgiens zu sehen sind.

Halskette mit Anhängern (2400 v. Chr.)
Foto: Archäologisches Museum Frankfurt / Jessica Meyer
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Georgien – das Land im Kaukasus besticht durch eine eindrucksvolle Vergangenheit. Es handelt sich um eine der ältesten Siedlungsregionen der Menschheit. Der Fokus der Ausstellung liegt auf der Jungsteinzeit und Bronzezeit Georgiens, ein rund 4000 Jahre langer Zeitabschnitt, der mit seinen bahnbrechenden Errungenschaften im Frankfurter Archäologischen Museum plastisch wieder-aufersteht.

 Großformatige Landschaftsaufnahmen stimmen die Besucher auf eine Weltgegend ein, die von alters her als kulturelle Brücke zwischen Europa und Asien gilt. Zu den in der Ausstellung vorgestellten Höhepunkten archäologischer Forschungen georgischer und deutscher Institutionen zählen die Ausgrabungsergebnisse des Deutschen Archäologischen Instituts in der jungsteinzeitlichen Siedlung von Aruchlo mit charakteristischen Rundbauten und Werkzeugen aus der frühesten Ackerbaukultur Georgiens sowie das in Sakdrissi untersuchte älteste bekannte Goldbergwerk der Welt. Anschaulich werden der frühbronzezeitliche Abbau und die Verarbeitung des begehrten prestigeträchtigen Metalls mit Objekten wie dem Löwen von Tsnori demonstriert. Spektakulär gut erhaltene Funde wie ein original hölzerner Bestattungswagen aus dem 24. Jahrhundert v. Chr. – der 2012 aus dem zwölf Meter hohen Grabhügel von Ananauri Nr. 3 geborgen wurde − vermitteln Einblicke in tiefgreifende gesellschaftliche Umbrüche der Frühbronzezeit.          

Die Ausstellung widmet sich darüber hinaus ausführlich den ältesten Nachweisen des frühen Weinbaus, der eng mit den günstigen Klima- und Bodenbedingungen verbunden war. Eine regelrechte Weinkultur wird seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. anhand von kunstvollen Trinkgefäßen anschaulich.

 Siedlungen oder auch Bestattungsplätze spiegeln verschiedene Sphären der prähistorischen Gesellschaften wider. Dazu gewährt die Ausstellung Einblicke in das Bestattungswesen, in den Siedlungsbau mit speziellen Handwerksarealen sowie in die Herstellung von Arbeitsgeräten aus unterschiedlichen Materialien. So werden die Anfänge von Innovationen mit weitreichenden Auswirkungen – wie die Erfindung von Rad und Wagen − deutlich. Viele der rund 270 Exponate sind erstmalig außerhalb Georgiens gezeigte Originalfunde.

Die Ausstellung im Rahmen des Ehrengast-Programms der Frankfurter Buchmesse 2018 entstand in Kooperation mit dem Georgischen Nationalmuseum Tbilissi und der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts Berlin. Die Präsentation ist zweisprachig in Deutsch und Englisch. Zur Ausstellung ist ein umfangreicher, reich bebilderter Katalog im Nünnerich-Asmus Verlag erschienen − auf Deutsch mit englischen Zusammenfassungen, der an der Museumskasse zum Preis von 24,95 Euro und im Buchhandel für 29,90 Euro erhältlich ist.

Die Besucherinnen und Besucher erwartet zudem ein abwechslungsreiches Begleitprogramm mit Musiktheater, Weinverkostung, Lesung, Konzert und Vorträgen renommierter Archäologen. In einem separaten Familienmitmachbereich werden Kindern spezielle Aspekte der Ausstellung in weiteren Vermittlungsangeboten nähergebracht. Mit einem Aktionsheft können die jungen Besucher darüber hinaus die Sonderausstellung selbstständig erkunden und Rätsel rund um die Vorgeschichte Georgiens lösen.

Vom 28. November bis 1. Dezember 2018 findet außerdem im Archäologischen Museum Frankfurt eine internationale Fachkonferenz statt zum Thema „The Caucasus: Bridge Between the Urban Centres in Mesopotamia and the Pontic Steppes in the 4th and 3rd Millennium BCE. The Transfer of Knowledge and Technologies Between East and West in the Bronze Age”.

Förderer der Ausstellung sind das Georgische Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport, der Kulturfonds Frankfurt RheinMain und das Dezernat Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main.