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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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„EU-Pflanzenschutzverordnung hat erhebliche Mängel“

MdE Häusling kritisiert Überprüfungsbericht des EU-Parlaments

von Norbert Dörholt

(14.09.2018) Das Europäische Parlament hat am 13. September über seinen Bericht zur Durchführung der Verordnung über Pflanzenschutzmittel abgestimmt. Der Bericht nimmt die seit 2011 geltende EU-Verordnung für Pflanzenschutzmittel unter die Lupe. Das Mitglied des Europaparlaments (MdE) Martin Häusling aus Wiesbaden, der dem Landwirtschafts- und des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments angehört und zuständiger grüner Schattenberichterstatter für diesen Durchführungsbericht ist, kommentierte dies kritisch.

Der Europa-Abgeordnete Martin Häusling zeigt sich fassungslos über die neue Pflanzenschutz-Verordnung der Europäischen Union.
Foto: Pressestelle Grünenfraktion der EU
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„Auch wenn meine konservativen Kollegen sich immer wieder gerne damit brüsten, dass die EU die weltweit strengsten Auflagen zur Verwendung von Pflanzenschutzmitteln hat, ist das noch lange kein Grund sich gemütlich zurückzulehnen“, sagte er. „ Die Überprüfung der Pflanzenschutzmittel-Verordnung zeigt, dass diese gravierende Mängel aufweist: Die Zulassung von Pestiziden ist intransparent und zudem werden – realitätsfern – Kombinationseffekte von verschiedenen Pestiziden nicht überprüft. Auch die Auswirkungen der Pestizide auf die biologische Vielfalt spielen keine Rolle bei der Zulassung."

Fassungslos mache besonders, dass ein Wirkstoff, der aus guten Gründen in der EU verboten werde, wie unlängst drei Neonikotinoide, von einzelnen Mitgliedsländern mit dem Verweis auf einen vorliegenden Notfall, eingesetzt werden könne. Häusling: „ Ich werde mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass diese und andere Schwachstellen der Pestizid-Verordnung eiligst ausgemerzt werden.“