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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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„Das Dom-Römer-Quartier ist eine Herzenssache“

OB Feldmann eröffnet die „neue“ Frankfurter Altstadt

von Karl-Heinz Stier

(11.05.2018) „Die Bauzäune sind gefallen, heute ist ein historischer Moment“, verkündete Oberbürgermeister Peter Feldmann zu Beginn seiner Eröffnungsrede der „neuen“ Frankfurter Altstadt im Dom-Römer-Quartier. „Die Menschen empfinden eine Sehnsucht nach der Frankfurter Altstadt, ihre Wahrnehmungen sind ergreifend, es geht davon eine Faszination aus“.

Bildergalerie
OB Feldmann durchschneidet das Band zur Einweihung der neuen Altstadt mit Planungsdezernent Mike Josef, Ex-Oberbürgermeisterin Petra Roth und Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler
Foto: Bernd Kammerer
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Blick auf den Stoltze-Brunnen auf dem Hühnermarkt
Foto: DomRömer GmbH Barbara Staubach
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Der OB wurde nicht müde, in seinen Ausführungen auf  die Bedeutung Frankfurts, seine Geschichte zur Römerzeit, zur Kaiserzeit und der Flüchtlingsbewegungen hinzuweisen. Gerade für Letztere habe die Bevölkerung stets Verständnis aufgebracht („Wir haben seit 2000 Jahren immer wieder Menschen integriert und Ausgrenzungen nie recht verstanden“).

35 Häuser – davon  15 Rekonstruktionen und 20 Neubauten – sind auf den historischen Parzellen der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Altstadt entstanden. Straßenzüge wie der bekannte Krönungsweg zwischen Dom und Römer oder die Gasse „Hinter dem Lämmchen“ können nunmehr von den Bürgerinnen und Bürgern auf eigene Faust erkundet werden. 6 Jahre benötigte die mit dem Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt beauftragte DomRömer GmbH für das „städtebauliche Jahrhundertprojekt im Herzen der Mainmetropole“. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien feierten mit Oberbürgermeister Peter Feldmann und Planungsdezernent Mike Josef  dieses Ereignis.

Ab Mitte Mai beziehen die ersten Bewohner ihr neues Zuhause. Parallel beginnt der Innenausbau der Ladenflächen in den Erdgeschossen. Über 20 Geschäfte, darunter eine Apotheke, ein Metzger, ein Blumenladen, ein Juwelier und mehrere gastronomische Angebote bereichern künftig das Stadtviertel. Im Laufe des Sommers werden die Arbeiten an den Geschäften abgeschlossen sein.  Vom 29. bis 30. September 2018 gibt es ein Fest in der neuen Altstadt.

Der Geschäftsführer der DomRömer GmbH Michael Guntersdorf verwies in seiner Rede auf die Vielfalt der alten und neuen Gebäude, das handwerkliche Detail und die neu entstandenen Blickachsen, die bereits in den vergangenen Monaten viele Frankfurter beeindruckt hätten. Auch er verwies auf die Bedeutung der Vergangenheit: „Frankfurt verfügt über eine reichhaltige Geschichte, die hier an dieser Stelle, begonnen hat. Der Archäologische Garten mit den Funden aus der Römer- und Karolingerzeit, der im August eröffnet wird,  die unterschiedlichen Bau- und Architektenstile, die man an den Häusern ablesen kann – all das fügt sich in der Altstadt zu einem erlebbar Stück Geschichte zusammen.“  Moderne Architektur hätte hier keinen Platz. Sie biete keine Urbanität. So etwas sei in der Innenstadt nicht erlaubt. Das sei „unsittlich“. Das negative Beispiel ist für ihn das Europaviertel.

Und der Oberbürgermeister, der anfangs dem Projekt kritisch gegenüberstand, hat seine damaligen Bedenken über Bord geworfen: „Wir finden hier wieder, was die Menschen seit Generationen bewegt: den Handel, die Messegeschäfte und damit auch die Basis für die Weltoffenheit, die schon immer die Mainmetropole auszeichnet“.