„Auch nach dem Brexit zählen wir auf die Briten in Hessen“

von Ilse Romahn

Die Hessische Landesregierung wird sich auch nach dem wahrscheinlichen Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union für eine enge Partnerschaft zwischen Hessen und dem Vereinigten Königreich einsetzen. „In Hessen leben derzeit knapp 11.000 britische Staatsbürger. Darüber sind wir sehr glücklich, denn sie bereichern unser Miteinander. Wir zählen auch in Zukunft auf eine starke britische Community in Frankfurt“, sagte der Hessische Europastaatssekretär Mark Weinmeister am Donnerstag bei einer Informationsveranstaltung für britische Staatsbürger in Frankfurt. 

Hessen habe sofort nach dem Referendum 2016 eine spezielle Arbeitsstruktur aufgebaut. „Wir bedauern natürlich den Ausgang des Referendums, sehen es aber als unsere vorrangige Pflicht an, uns bestmöglich auf den Brexit vorzubereiten –im Interesse der Menschen und Unternehmen in Hessen und insbesondere auch unserer britischen Mitbürger“, sagte der Staatssekretär weiter. Weinmeister verwies auf das umfangreiche Informationsangebot auf der Website www.hessen.de und ergänzte: „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hessischen Staatskanzlei, der einzelnen Ministerien und der nachgeordneten Behörden stehen nach besten Möglichkeiten bereit, um Fragen zu beantworten. Um so mehr bedaure ich es, dass wir alle wenige Wochen vor dem geplanten Austrittsdatum noch immer nicht sagen können, ob und wie der Brexit sich vollziehen wird. Diese Ungewissheit ist sehr belastend.“ Hessen hoffe nach wie vor auf einen geregelten Austritt, habe aber auch Vorbereitungen für einen Brexit ohne Austrittsabkommen getroffen. 

Das English Theatre in Frankfurt, die Kooperationsprojekte der Goethe-Universität mit britischen Hochschulen und das King‘s College in Frankfurt, an dem britische Schulbildung vermittelt wird, seien nur einige von vielen Beispielen dafür, welch wichtige Rolle Großbritannien und die britische Community in Hessen spiele, sagte der Europastaatssekretär. Hessen werde sich deshalb auch weiter über sein Netzwerk in Brüssel und Berlin für die deutsch-britischen Beziehungen einsetzen. Abschließend betonte er: „Was auch immer am 31. Oktober passieren wird: Großbritannien wird ein wichtiger Partner bleiben und die britischen Staatsbürger in Hessen ein Teil unserer Gesellschaft in Hessen, auf den wir nicht verzichten wollen und die bei uns herzlich willkommen bleiben.“